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Seminar: Lehrforschungsprojekt: Der Weltklimagipfel 2021: Zwischen performativen Widerstands- und Regierungsnarrativen - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Lehrforschungsprojekt: Der Weltklimagipfel 2021: Zwischen performativen Widerstands- und Regierungsnarrativen
Veranstaltungsnummer 040302-0019
Semester SS 2021
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 10
erwartete Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 16.04.2021 16:15 - 19:45
Teilnehmende Der Weltklimagipfel 2021: Zwischen performativen Widerstands- und Regierungsnarrativen

Im November 2021 werden die Staaten der Erde auf der Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26) der Menschheit gegenüber erklären, wie ernst sie den anthropogenen Klimawandel nehmen und wie weitgehende und drastische Reduktionsziele sie zu formulieren bereit sind. Die industrialisierten sowie die fossilen Energieträger exportierenden und importierenden Staaten werden zudem entscheiden müssen, wie solidarisch sie mit den ärmeren, aber von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffenen Staaten und Gesellschaften sein wollen. Selten, vielleicht noch nie, standen auf einer internationalen Konferenz derart bedeutsame Fragen für die Zukunft der Menschheit und der gesamten Biosphäre zur Debatte. Schon jetzt lässt sich prognostizieren, dass der seit Jahren intensiv geführte Kampf um die Deutung der Ursachen, der Auswirkungen sowie zur Dringlichkeit und Reichweite der notwendigen ökonomischen und politischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sich diskursiv verdichten wird. Glasgow – so werden Historiker dereinst vielleicht urteilen – wird ein zentrales diskursives Schlachtfeld, die nächste entscheidende Wegmarke zur Frage der angemessenen Reaktion auf den anthropogenen Klimawandel.

Die Teilnehmer*innen dieses Lehrforschungsprojekts analysieren in ihren individuellen Projekten entweder die performativen Akte zivilgesellschaftlichen Widerstands von z.B. Xtension Rebellion, Fridays for Future, Waldbesetzungsinitiativen sowie weiteren, bis dahin und während der Weltklimakonferenz erfolgenden bzw. entstehenden Widerstandsinszenierungen. Eine zweite Gruppe von Mitforscher*innen analysiert hingegen ausgewählte regierungsamtliche Narrative zum Klimawandel.

Im Anschluss an die im LFP Teil 2 bereits durchgeführten individuellen Forschungsarbeiten soll zudem der Versuch eines systematischen Vergleichs der Diskurspositionen im Rahmen eines eintägigen (bzgl. der Teilnahme unverbindlichen) Blockseminars unternommen werden.

Forschungsleitend sind für das LFP u.a. die folgenden Fragen: Welche Narrative bezüglich Klimagerechtigkeit werden kommuniziert (etwa vor dem Hintergrund von generationaler Gerechtigkeit, De-Kolonialität, Post-Extraktivitsmus)? Wie wird die Frage politischer (De-)Legitimation verhandelt? (Wie) (V)erweisen zivilgesellschaftlicher Protest und Widerstand sowie regierungsamtlicher Diskurs wechselseitig aufeinander? Welche Geschichten werden zu den Ursachen und Wirkungen des Klimawandels erzählt und welche Bedeutung kommt hierbei den Begriffen und Konzepten von Wirtschaftswachstum, Wohlstandsmehrung und Entwicklung zu? Welche Werte und Ethiken liegen den Narrationen und vorgeschlagenen Maßnahmen jeweils zugrunde? Und welche Schlüsse lassen sich aus dem Vergleich der analysierten Narrative ziehen? Welche wirklichkeitsbildenden Mechanismen lassen sich bei performativen Widerstandspraktiken identifizieren? Und welche Wirkung auf die Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsstrukturen lässt sich dabei ableiten?

Lassen sich diskursive Allianzen identifizieren? Wenn ja, entlang welcher Linien und Argumente? Welche Begriffe und Gegenstände erweisen sich in beinahe allen Geschichten als zentral und was wird über sie gesagt? Lassen sich auf Grundlage des Vergleichs Aussagen über zentrale diskursive Schlachtfelder und Argumentationslogiken treffen?


Der erste Teil des LFPs (SoSe 2021) zielt unter der Leitung von Tim Bausch (Friedens- und Konfliktforscher, Universität Jena) auf die Konzipierung der individuellen Forschungsvorhaben der Teilnehmer*innen und mündet in die Erstellung eines Exposés der einzelnen Forschungsprojekte. Im LFP Teil II (WiSe 2021/2022) erfolgt die Forschungs- und Analysephase der Projekte unter Leitung von Ulrich Roos (Universität Augsburg).
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Freitag: 16:15 - 19:45, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

Der Weltklimagipfel 2021: Zwischen performativen Widerstands- und Regierungsnarrativen

Im November 2021 werden die Staaten der Erde auf der Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26) der Menschheit gegenüber erklären, wie ernst sie den anthropogenen Klimawandel nehmen und wie weitgehende und drastische Reduktionsziele sie zu formulieren bereit sind. Die industrialisierten sowie die fossilen Energieträger exportierenden und importierenden Staaten werden zudem entscheiden müssen, wie solidarisch sie mit den ärmeren, aber von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffenen Staaten und Gesellschaften sein wollen. Selten, vielleicht noch nie, standen auf einer internationalen Konferenz derart bedeutsame Fragen für die Zukunft der Menschheit und der gesamten Biosphäre zur Debatte. Schon jetzt lässt sich prognostizieren, dass der seit Jahren intensiv geführte Kampf um die Deutung der Ursachen, der Auswirkungen sowie zur Dringlichkeit und Reichweite der notwendigen ökonomischen und politischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sich diskursiv verdichten wird. Glasgow – so werden Historiker dereinst vielleicht urteilen – wird ein zentrales diskursives Schlachtfeld, die nächste entscheidende Wegmarke zur Frage der angemessenen Reaktion auf den anthropogenen Klimawandel.

Die Teilnehmer*innen dieses Lehrforschungsprojekts analysieren in ihren individuellen Projekten entweder die performativen Akte zivilgesellschaftlichen Widerstands von z.B. Xtension Rebellion, Fridays for Future, Waldbesetzungsinitiativen sowie weiteren, bis dahin und während der Weltklimakonferenz erfolgenden bzw. entstehenden Widerstandsinszenierungen. Eine zweite Gruppe von Mitforscher*innen analysiert hingegen ausgewählte regierungsamtliche Narrative zum Klimawandel.

Im Anschluss an die im LFP Teil 2 bereits durchgeführten individuellen Forschungsarbeiten soll zudem der Versuch eines systematischen Vergleichs der Diskurspositionen im Rahmen eines eintägigen (bzgl. der Teilnahme unverbindlichen) Blockseminars unternommen werden.

Forschungsleitend sind für das LFP u.a. die folgenden Fragen: Welche Narrative bezüglich Klimagerechtigkeit werden kommuniziert (etwa vor dem Hintergrund von generationaler Gerechtigkeit, De-Kolonialität, Post-Extraktivitsmus)? Wie wird die Frage politischer (De-)Legitimation verhandelt? (Wie) (V)erweisen zivilgesellschaftlicher Protest und Widerstand sowie regierungsamtlicher Diskurs wechselseitig aufeinander? Welche Geschichten werden zu den Ursachen und Wirkungen des Klimawandels erzählt und welche Bedeutung kommt hierbei den Begriffen und Konzepten von Wirtschaftswachstum, Wohlstandsmehrung und Entwicklung zu? Welche Werte und Ethiken liegen den Narrationen und vorgeschlagenen Maßnahmen jeweils zugrunde? Und welche Schlüsse lassen sich aus dem Vergleich der analysierten Narrative ziehen? Welche wirklichkeitsbildenden Mechanismen lassen sich bei performativen Widerstandspraktiken identifizieren? Und welche Wirkung auf die Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsstrukturen lässt sich dabei ableiten?

Lassen sich diskursive Allianzen identifizieren? Wenn ja, entlang welcher Linien und Argumente? Welche Begriffe und Gegenstände erweisen sich in beinahe allen Geschichten als zentral und was wird über sie gesagt? Lassen sich auf Grundlage des Vergleichs Aussagen über zentrale diskursive Schlachtfelder und Argumentationslogiken treffen?


Der erste Teil des LFPs (SoSe 2021) zielt unter der Leitung von Tim Bausch (Friedens- und Konfliktforscher, Universität Jena) auf die Konzipierung der individuellen Forschungsvorhaben der Teilnehmer*innen und mündet in die Erstellung eines Exposés der einzelnen Forschungsprojekte. Im LFP Teil II (WiSe 2021/2022) erfolgt die Forschungs- und Analysephase der Projekte unter Leitung von Ulrich Roos (Universität Augsburg).