Die Tierethik ist aus mindestens zwei Gründen spannend. Sicherlich zunächst aufgrund der nicht selten bedrängenden Frage, die sich spätestens vor dem Regal im Supermarkt stellt: wie sollen wir mit Tieren umgehen? Neben diesem praktischen Interesse lohnt die Auseinandersetzung mit der Tierethik aber auch deshalb, weil an ihr einige zentrale Fragen der Fundamentalmoral hervortreten: wem oder was kommt eigentlich moralischer Wert zu und warum?
Sehr häufig wird in der tierethischen Literatur gegen einen sog. Anthropozentrismus angeschrieben, d.h. einer Position, die nur dem Menschen einen moralischen Eigenwert zuerkennt, und nicht selten wird diese Position mit dem Christentum in Verbindung gebracht, ja zum Vorwurf gemacht. Wir befassen uns im Seminar damit, ob und inwiefern (schwerpunktmäßig) das Christentum und seine Traditionen Ressourcen oder womöglich auch Fallstricke für einen wertschätzenden Blick auf nicht-menschliche Tiere bereithalten.
Anhand der eigenständigen Lektüre von Texten lernen wir verschiedene (theologisch-)ethische Argumentationen und Probleme auf dem Feld der Tierethik kennen, die wir in den gemeinsamen Seminarsitzungen besprechen und diskutieren. Die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre der Vorbereitungstexte ist Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Der Lektüreaufwand ist wohl im Vgl. zu anderen Seminaren erhöht, allerdings werden keine Referate verlangt.
Hinweis: Im WiSe 22/23 wird ein Seminar zur Tierethik ohne theologische Schwerpunktsetzung angeboten.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: SoSe 22".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 20.04.2022 um 00:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Die Anmeldung ist möglich von 14.03.2022, 00:00 bis 18.04.2022, 23:59.