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Proseminar: Imperiale Logiken - (Gegen-)Erzählungen und Konzeptionen vom 18. bis 20. Jahrhundert - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar: Imperiale Logiken - (Gegen-)Erzählungen und Konzeptionen vom 18. bis 20. Jahrhundert
Semester SS 2022
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 22
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Europäische Kulturgeschichte
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 26.04.2022 11:45 - 13:15, Ort: (D 1087)
Leistungsnachweis Prüfung: Seminararbeit (ca. 24.000-30.000 Zeichen) für 6 LP im Haupt- und Nebenfach Europäische Kulturgeschichte
Prüfung: Hausaufgabe (ca. 8.000-10.000 Zeichen) für 4 LP im Wahl(pflicht)bereich

Bei Kooperation mit VGL:
Prüfung: Seminararbeit (ca. 24.000-30.000 Zeichen) für 6 LP als Proseminar im Hauptfach/Nebenfach VGL/Frankoromanistik im Austausch
Prüfung: Hausaufgabe = Thesenpapier (2.000 Zeichen) zum Referat (ca. 20 Minuten) für 2 LP als Übung im Hauptfach/Nebenfach VGL/Frankoromanistik im Austausch
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

(D 1087)
Dienstag: 11:45 - 13:15, wöchentlich (12x)

Kommentar/Beschreibung

Prüfung: Seminararbeit (ca. 24.000-30.000 Zeichen) für 6 LP im Haupt- und Nebenfach Europäische Kulturgeschichte
Prüfung: Hausaufgabe (ca. 8.000-10.000 Zeichen) für 4 LP im Wahl(pflicht)bereich

Bei Kooperation mit VGL:
Prüfung: Seminararbeit (ca. 24.000-30.000 Zeichen) für 6 LP als Proseminar im Hauptfach/Nebenfach VGL/Frankoromanistik im Austausch
Prüfung: Hausaufgabe = Thesenpapier (2.000 Zeichen) zum Referat (ca. 20 Minuten) für 2 LP als Übung im Hauptfach/Nebenfach VGL/Frankoromanistik im Austausch


Der Begriff des Imperiums evoziert auch in aktuellen Diskursen oft Bilder eines britischen, französischen oder spanischen Weltreiches. Er wird eng mit europäischem Expansionsdrang, Kolonialismus und Erzählungen des Kampfes um eine globale Vormachtstellung zusammengedacht. Auch in der geschichtswissenschaftlichen Forschung wurde das Imperium lange Zeit nur als politisches System, im Hinblick auf seine Ausdehnungs- und Aneignungspraktiken oder als Auslöser für inter-imperiale, globale Konflikte untersucht.

In der neueren Kulturgeschichte und auch den Literaturwissenschaften hat sich indessen das Interesse daran entwickelt, wie die oft heterogenen Herrschaftsgebiete ihre Macht legitimierten. Dieses Seminar fragt nach den Logiken, welche sich hinter der großen Erzählung von Imperien verbergen. Hierbei werden verschiedene Kernelemente imperialen Denkens exemplarisch untersucht. Zum einen sind für das Imperium seine internen und externen ‚Anderen‘ und damit verbundene Selbstinszenierungen von zentraler Bedeutung. Mit dem Konzept der ‚civilizing mission‘ tritt zu den politischen und wirtschaftlichen Motivatoren noch ein Erwähltheitsdenken, dass die imperialen Akteure legitimiert, sie sogar vermeintlich zur Kultivierung der unterlegen ‚Anderen‘ zu zwingen scheint. Die imperialen Logiken des 19. und 20. Jahrhunderts sind des Weiteren stark von biologistischen Denkmustern geprägt, welche Rassismen ausformen, die Ausbeutung, Unterwerfung und Verbrechen der imperialen und kolonialen Akteur*innen rechtfertigen sollten.

In einem zweiten Abschnitt wird diskutiert, dass diese Narrative des Imperiums, aber keinesfalls ohne Gegenerzählungen waren und sind. Die ‚subaltern studies‘ kritisieren die eurozentristischen Erzählmuster von Imperien scharf und enthüllen deren Intentionen und Fortwirken bis in die Gegenwart. In Fallstudien geht das Seminar auch auf das Japanische Kaiserreich, das osmanische Reich oder Abessinien ein, um zu verdeutlichen, dass ‚Imperium‘ eben kein rein europäisches Konzept ist. Gesellschaftliche Ordnungsmuster und politische Hierarchie des Imperiums werden dabei auch im 20. Jahrhundert anhand des Scheiterns imperialer Ordnung und aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive kritisch aufgearbeitet. Letztlich steht zur Diskussion inwieweit man bei den US-amerikanischen und russischen Geltungsansprüchen des 20. und 21. Jahrhunderts sowie bei ihrer vielfältigen Nachwirkungs- und Verflechtungsgeschichte von einem Ende imperialer Konzeptionen sprechen kann.

Anhand von einzelnen Quellen, Primär- und Sekundärliteratur werden Einblicke in Konzeption, Erzählmuster und die Ordnungsmodelle von Imperien im Inneren und Äußeren gewonnen. Hierbei werden Verbindungen zu wichtigen Themenkomplexen der Kulturgeschichte wie Identität, Herrschaft, Religion, Familie, Geschlecht, Wissenschaft und Mobilität gezogen. Das Seminar richtet sich an Studierende der Europäischen Kulturgeschichte, der Vergleichenden Literaturwissenschaften sowie Interessierte im BA-Wahl(pflicht)bereich.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Imperiale Logiken - (Gegen-)Erzählungen und Konzeptionen vom 18. bis 20. Jahrhundert".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 13.04.2022 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.