Seminar: Legitime und illegitime militärische Intervention. Zum Spannungsverhältnis von Moral und Politik bei Kant und Michael Walzer - Details

Seminar: Legitime und illegitime militärische Intervention. Zum Spannungsverhältnis von Moral und Politik bei Kant und Michael Walzer - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Legitime und illegitime militärische Intervention. Zum Spannungsverhältnis von Moral und Politik bei Kant und Michael Walzer
Veranstaltungsnummer 04 01 02 0006
Semester SS 2022
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 14
maximale Teilnehmendenanzahl 15
Wartelisteneinträge 1
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt Ethik
beteiligte Einrichtungen Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 18.07.2022 09:00 - 17:00
Art/Form Blockseminar Ort: TUM Arcisstr. 21 (München) – Hybrid-Format (Präsenz & Online)
Veranstaltung findet online statt / hat Remote-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Montag, 18.07.2022 09:00 - 17:00
Dienstag, 19.07.2022 09:00 - 17:00
Mittwoch, 20.07.2022 09:00 - 12:30

Kommentar/Beschreibung

Wir sind Zeitzeugen einer militärischen Intervention in Europa. Für den Angreifer ist es ein bewaffneter Konflikt zur Durchsetzung eigener politischer Interessen, für die angegriffene Nation und für weit mehr als zwei Drittel aller Staaten der Vereinten Nationen ein eklatanter Verstoß gegen internationales Recht, ein vorsätzlicher Bruch basaler Grundsätze des Völkerrechts und verantwortlich für großes menschliches Leid.
Es muss konstatiert werden: Krieg als Durchsetzung politischer Machtinteressen mittels militärischer Gewalt ist von jeher Teil der menschlichen Kultur- bzw. Leidensgeschichte. Es bedurfte unzähliger von Menschen bewusst herbeigeführter humanitärer Katstrophen, bis infolge des Dreißigjährigen Krieges die Beziehung von Staaten in Form einer Rechts- bzw. Vertragskodifizierung (vgl. Hugo Grotius, De Iure Belli ac Pacis) definiert wurde. Kant begründet in seiner Spätschrift „Zum ewigen Frieden“ den Willen zum Frieden als kategorischen Imperativ des internationalen Rechts und formuliert den Grundriss eines politischen Wegs, um sich diesem Ideal entschieden und schrittweise zu nähern.
Damit aber wirft er den Streit von Politik und Moral wieder auf – ein Streit, der auch in der Gegenwart mit Blick auf die alte Frage nach einer möglichen Legalität militärischer Gewalt angesichts massiver Menschenrechtsverletzung, begangen von Staaten, wieder an Relevanz gewonnen hat. Besteht neben dem Recht auf Selbstverteidigung gegebenenfalls sogar eine moralische Verpflichtung zu einer militärischen Intervention (ius ad bellum) zur Unterbindung massiver Menschenrechtsverletzungen im Sinne einer ultima ratio? Vor dem Hintergrund der negativen politischen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts (Srebrenica, Ruanda etc.) greift Michael Walzer diese Fragen in ihren rechtlichen und moralischen Dimensionen auf und versucht auch Antworten auf die Frage nach der Notwendigkeit einer (Neu-) Justierung der Beziehung von Moral und Politik für die Gegenwart zu geben.
Das Seminar verfolgt u.a. das Ziel, die dem Thema impliziten politisch-philosophischen und ethischen Problemstellungen historisch-systematisch zu klären und für die aktuellen Diskussionen eine differenzierte Urteilskraft zu erarbeiten. Von den Teilnehmern wird die Übernahme eines Referates erwartet.

Gemeinsame Seminarveranstaltung mit der TU München - max. 20 Studierende (TUM 10 / Uni Augsburg 10)
Vorbesprechungstermin: wird noch bekannt gegeben.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Legitime und illegitime militärische Intervention. Zum Spannungsverhältnis von Moral und Politik bei Kant und Michael Walzer".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 30.04.2022 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.