1909 erscheint ein Band mit dem Titel „Ekstatische Konfessionen“, Herausgeber ist der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber. Der Band enthält Auszüge aus mystischen Schriften, „Äußerungen inbrünstiger Menschen aus vielen Zeiten und Völkern“, darunter bemerkenswert viele Zeugnisse christlicher Mystikerinnen. Vor ihren Erfahrungen, so schreibt Buber in seinem Vorwort, versagen Definitionen und Wertungen. Der Band trifft einen Nerv der Zeit, auch und gerade bei Autor:innen und bildenden Künster:innen: Sie sehen sich dazu herausgefordert, neue und besondere Ausdrucksformen für das Überwältigende zu finden, es in Worte und Bilder zu bringen – und dabei auch über das Verhältnis von Rationalität und Mystik in der Moderne (neu) nachzudenken.
Das Seminar verfolgt den Weg von Bubers Ekstatischen Konfessionen, ihren philosophischen Stichwortgebern und religiösen Quellen bis hin zur „taghellen Mystik“, die Robert Musil im Mann ohne Eigenschaften erprobt. Teil der Seminarveranstaltung sind zwei Sitzungen zum Expressionismus in der bildenden Kunst, für die wir eine Expertin einladen konnten; sie wird im Rahmen der Seminarveranstaltung einen Vortrag zu diesem Thema halten und gemeinsam mit uns diskutieren.
Die Lektüreauswahl wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben. Texte und Textauszüge werden über digicampus als scans zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie: Die beiden Sitzungen zur Kunstgeschichte (am 9.11. und 16.11.2021) sind im digitalen Format geplant.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: HS MA, Ekstasen, Visionen, Träume. Spirituelle Erfahrungen in der Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 06.09.2021, 08:00 bis 11.10.2021, 23:59.