In aktuellen Debatten zum wachsenden Rechtsradikalismus in Deutschland beruft man sich neuerdings verstärkt und emphatisch auf die Errungenschaften der Aufklärung. Das Seminar geht diesen Errungenschaften nach. Ausgehend von dem Ideal einer „Erziehung des Menschengeschlechts“ (Lessing) fragt es nach den Konsequenzen, die diese Idee für die Emanzipation von Frauen und Juden, wie auch für pädagogische Entwürfe hat, die in den Kindern die Hoffnungsträger des neuen, aufgeklärten Zeitalters ausbilden wollen. Untersucht werden soll, welche spezifische Funktion der Literatur – und hier: den einzelnen literarischen Gattungen - bei der Propagierung dieser Ideale zugewiesen wird: neben dem besonderen Interesse an der Schaubühne als „moralische Anstalt“ (Schiller) widmet sich der aufgeklärte Diskurs auch anderen literarischen Gattungen wie der Fabel, dem Erziehungs- und Bildungsroman, Zeitschriften, Tagebüchern und Briefen.
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