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Proseminar: Recht und Gerechtigkeit bei Heinrich von Kleist - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar: Recht und Gerechtigkeit bei Heinrich von Kleist
Semester WS 2019/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Professur)
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 17.10.2019 10:00 - 11:30, Ort: (BCM 8013)
Voraussetzungen Voraussetzungen für die Teilnahme: Lektürekenntnis, Bereitschaft zur Übernahme eines Impulsreferats. Die Texte von Kleist sollten nach Möglichkeit bereits vor Semesterbeginn gelesen werden.
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Lektüre: Wilhelm Amann: Heinrich von Kleist: Der zerbrochene Krug, Penthisilea, Die Herrmannsschlacht, Michael Kohlhaas, Die Marquise von O, Das Erdbeben in Chili.

Heinrich von Kleist: Die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden

• Die Zeichen der Marquise: Das Schweigen, die Sprache und die Schriften
Dirk Grathoff
Pages 204-229

• Die wiedergefundene Ordnung. Literaturpsychologische Anmerkungen zu Kleists „Marquise von O...“
Joachim Pfeiffer
Pages 230-247
• Das Rechtsbegehren des Michael Kohlhaas
Hans H. Hiebel
Pages 282-311
ECTS-Punkte 3 - 10

Räume und Zeiten

(BCM 8013)
Donnerstag: 10:00 - 11:30, wöchentlich (15x)

Kommentar/Beschreibung

Die Diskrepanz zwischen Recht und Gerechtigkeit, die Dysfunktionalität der Justiz auf der einen Seite und die „Rechtschaffenheit“ vieler seiner Figuren auf der anderen Seite spielt in vielen Werken Heinrich von Kleists eine zentrale Rolle. In „Der zerbrochene Krug“ muss der Dorfrichter über sein eigenes Vergehen richten, in Michael Kohlhaas greift der Protagonist zur Selbstjustiz, als die fürstliche Justiz versagt, Penthisilea, die unter dem überkommenen Gesetz der Amazonen lebt, zerreißt ihren Geliebten, die Marquise von O, die in der Ohnmacht vergewaltigt wurde, versucht ihre Ehre wiederherzustellen, indem sie ihren Vergewaltiger heiratet und im „Das Erdbeben in Chili“ gerät jegliche gesellschaftliche Ordnung aus den Fugen.
Kleists Texte werden im Kontext ihrer Entstehungszeit gelesen, die von politischer Instabilität infolge der Napoleonischen Kriege geprägt war – eine Instabilität, die auch Kleists Biographie prägte und ihn in eine existentielle Krise über die Möglichkeit der Erkenntnis von Wahrheit führte: „Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint“. Kleist, der in seiner Zeit als Außenseiter galt, gilt heute als Klassiker, der sich gerade in seiner Modernität nur schwer einer Epoche zuordnen lässt.
Zur Vorbereitung empfohlen: Heinrich von Kleist. Leben Werk Wirkung. Suhrkamp Verlag, Berlin 2011. Jochen Schmidt, Heinrich von Kleist. Die Dramen und Erzählungen in ihrer Epoche.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Recht und Gerechtigkeit bei Heinrich von Kleist".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 03.09.2019, 00:00 bis 27.09.2019, 23:59.