Rituale sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Dabei begleiten und strukturieren sie nicht nur den Jahreslauf, sondern auch das menschliche Leben. Deutlich wird dies insbesondere am Lebensende, an dem das Absenken des Sarges oder der Leichenschmaus als rituelle Grundkonstanten des Abschieds in Erscheinung treten. Gegenwärtig lässt sich jedoch ein Wandel bestehender tradierter Rituale hin zu neuen, individuellen Formen beobachten – Särge werden bemalt, an Trauerfeiern werden Luftballons mit Wünschen für die Verstorbenen gen Himmel geschickt und am Todestag werden Erinnerungsbäume gepflanzt. Es eröffnet sich so ein gänzlich neuer Aktionsraum für die Ritualteilnehmer*innen
Das Seminar versteht sich als Werkstatt – wir schaffen uns gemeinsam mithilfe von Ritualtheorien und der Beleuchtung bestehender Rituale rund um Tod und Trauer ein Fundament, das als Ausgangspunkt für die Betrachtung gegenwärtiger ritueller Praktiken dient. Zentraler Bestandteil wird die eigenständige Durchführung kleiner Feldforschungsprojekte darstellen, um Strukturmerkmalen und Sinnzuschreibungen von Ritualen nachzuspüren.
Die Lehrveranstaltung wird digital mit synchronen und asynchronen Elementen abgehalten. Um an der synchronen Lehre alle zwei bis drei Wochen teilnehmen zu können, werden die Studierenden gebeten, sich den Veranstaltungszeitslot (siehe oben) freizuhalten.
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