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Seminar: Comenius, Klafki und das Anthropozän: empirische Untersuchungen - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Comenius, Klafki und das Anthropozän: empirische Untersuchungen
Veranstaltungsnummer 009
Semester WS 2018/19
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 12
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie
beteiligte Einrichtungen Pädagogik (Lehrstuhl)
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 29.10.2018 18:15 - 20:00, Ort: (Raum 3030 - Gebäude D)
Leistungsnachweis Prüfungsform/Scheinerwerb: entsprechend der jeweiligen Prüfungsordnung
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Sonstiges - Nebenfachmodul/Pool (Einzelnachweise durch Schein):
BacMath 710, BacInfo 835, MaMath 712

- Weitere Zuordnungen:
Magister, D Pol, D Phy, D Info, D Math, EF Ethik, EF Philosophie/Ethik

Räume und Zeiten

(Raum 3030 - Gebäude D)
Montag, 29.10.2018 18:15 - 20:00
Mittwoch, 12.12.2018 17:30 - 20:00
Mittwoch, 30.01.2019 16:00 - 20:00
2103 Geb. D (30 Pl.) [PhilSoz]
Mittwoch, 05.12.2018 17:30 - 19:30

Kommentar/Beschreibung

Das Anthropozän gilt als ein neues Erdzeitalter, das von vielfachen, massiven und deutlich erkennbaren anthropogenen Einflüssen gekennzeichnet ist. Die Folgen dieser Einwirkungen (ein Stichwort von vielen: „Klimawandel“) stellen sich aufgrund ihrer komplexen Dynamik und weiträumigen Verteilung in einem mehrfachen Sinn als unübersehbar dar: Sie zeigen sich in wissenschaftlichen Untersuchungen und prägen zunehmend die menschliche Lebenswelt; wie sie sich weiter entwickeln werden und was angesichts dessen auf unterschiedlichen Ebenen getan werden kann und soll, ist unklar und umstritten. Angesichts dessen stellt sich die Frage, welchen gemeinsamen Beitrag die Pädagogik als zuständige Fachdisziplin und die Philosophie als universale Orientierungswissenschaft dazu leisten können, Menschen auf Bildungswegen zu einem verantwortlichen Handeln im Anthropozän zu befähigen, das einen weiterführenden Umgang der Menschen mit der von ihnen veränderten Umwelt und mit ihren auf diese Umwelt bezogenen Wissensressourcen umfasst.
Einen Ausgangspunkt bietet der Blick auf einen Denker, der sich eine entsprechende Frage unter den Bedingungen seiner Zeit gestellt hat: Johann Amos Comenius (1592-1670) steht als Verfechter allgemeiner Schulpflicht und lebenslangen Lernens nicht nur am Anfang der modernen Pädagogik. Sein pädagogisches Vorhaben bewegt sich zugleich im Rahmen der „Pansophie“, einer Weisheitslehre, die Einblick in umfassende Ordnungsstrukturen vermitteln und dadurch dazu befähigen soll, „alles allen auf allseitige Weise zu lehren“.
Der 2016 verstorbene, international renommierte Erziehungswissenschaftler Wolfgang Klafki hat seit den 1980er Jahren ein Allgemeinbildungskonzept entwickelt, das sich sehr eng an Comenius anlehnt. Er greift dessen Postulat „allen alles auf allseitige Weise zu lehren“ mit folgender Terminologie auf: Bildung für jeden einzelnen; Bildung im Medium des Allgemeinen und Bildung aller Fähigkeitsdimensionen des Menschen. Comenius theologisch begründetes „Alles“ wird zum uns alle angehenden Allgemeinen transformiert; konkret: den „Schlüsselproblemen“ der Gegenwart und der nahen Zukunft. Klafki war der Überzeugung, dass unter Bildungsverantwortlichen ein Konsens über die Problemstellungen – nicht über die Lösungen! – zu erzielen sei und die Schlüsselprobleme zu zentralen Inhalten des Lernens in allen Bildungsinstitutionen werden müssten. In dem Katalog an Schlüsselproblemen findet sich Schutz der Umwelt/Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen/Nachhaltige Entwicklung in Fortsetzung des christlichen Gedankens der Wahrung der Schöpfung. In der aktuellen allgemeindidaktischen Diskussion wird wieder verstärkt auf das Konzept der Schlüsselprobleme rekurriert und dessen Umsetzung im Unterricht gefordert.
Vor diesem Hintergrund und im Rahmen eines ihm entsprechenden Forschungsprojekts dient unsere Veranstaltung dem folgenden Ziel: In einer empirischen Untersuchung soll erhoben werden, ob Schüler*innen der Sekundarstufe (9./10. Klasse) nachhaltige Entwicklung in ihrer Schulzeit als allgemeines globales Problem kennengelernt und durch – fächerübergreifende – Thematisierungen eine Reflexivität für die damit verbundenen Herausforderungen entwickeln konnten bzw. welche Defizite sie ggf. konstatieren, welche Desiderate sie nennen.
Einschlägige Literatur wird im Verlauf der Veranstaltung mitgeteilt.
Das Seminar findet als Blockveranstaltung statt. Die Termine werden ab Mitte August 2018 bekanntgegeben.