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Seminar: Smart Humanities - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Kommentar/Beschreibung

Diese zwischen Ästhetiktheorie und Philosophie angesiedelte interdisziplinäre Lehrveranstaltung beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Bewusstsein in Literatur, Kunst und Philosophie deuten lässt – und damit, welche praktischen Konsequenzen dies für den Umgang mit Menschen auch im Bereich der Ökonomie haben könnte.

Die so genannten „weichen“ Fächer beschäftigen mit Themen wie Ästhetik, dem Gefühl für Sinn und anderen Faktoren, die als zentral für das Verständnis des Menschen gelten. Im Alltag - und vor allem wirtschaftlichen Alltag – spielen diese Faktoren eine eher
untergeordnete Rolle. „Soft skills“ werden dort zwar durchaus thematisiert, sind aber offenbar so wenig verankert, dass 50-70 % aller kostenintensiven Fehlentwicklungen in der Industrie angeblich nicht an technischen, sondern an zwischenmenschlichen Problemen liegen.

Aus der Sicht der „weichen“ Fächer beruht dies auf einer eindimensionalen Sichtweise des menschlichen Bewusstseins. Um zwischen der Perspektive dieser Fächer und den „harten“ Disziplinen zu vermitteln, stellt diese Veranstaltung ein Modell der menschlichen Informationsverarbeitung aus dem Bereich der Theoretischen Psychologie und der Forschung zur Künstlichen Intelligenz zur Diskussion. Der Seminar-Aufbau orientiert sich an dem Vorbild der antiken bzw. mittelalterlichen septem artes liberales.

Diese Formalisierung weicher Konzepte von Bewusstsein im Licht der harten Parametern der modernen Systemtheorie, kann nicht nur das Verständnis des Menschen bereichern – sondern auch der Deutung von kulturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen
Systemen und Marktentwicklungen dienen. Denn Unternehmen und
(Unternehmens-)Kulturen sind Systeme, die aus Menschen bestehen und darum ähnliche Strukturen aufweisen. Dieser fachübergreifende „Blick fürs Ganze“ soll einen umfassenden und nachhaltigen Umgang mit Philosophie, Menschen und Systemen fördern.