Charismatisches Beten und Feiern kommen ihrem äußeren Anschein nach reichlich emotional und körperbetont rüber: ausgestreckte Arme, verklärte Gesichter, trunken vor Glück. Das scheint ein Vorteil zu sein gegenüber der traditionellen Liturgie. Diese ist stark ritualisiert, oft emotionsarm, wortlastig, auf die Lehre aus, für die Jugend offenbar wenig attraktiv.
Hat eine solche Polarisierung – hier Glaubensgefühle, dort Glaubenswahrheiten, hier Jubel, dort gläubiger Ernst – Gründe? Theologische gar? Ich denke schon. Denn Christen feiern ihre Gottesdienste in doppelter Bezogenheit: Auf der einen Seite gedenken sie des Opfers Christi, seines Leidens und Sterbens, die, wenn schon nicht zur seelischen Betrübnis, so doch zur emotionalen Zurückhaltung Anlass geben. Auf der anderen Seite steht die Auferstehung des Herrn, die sehr wohl den exaltierten Jubel zur Folge haben kann, ja eigentlich haben sollte.
Im Workshop wollen wir uns dieser Polarität stellen. Wir werden diskutieren, wieviel emotionale Trunkenheit im christlichen (Jugend-)Gottesdienst vertretbar ist, um Menschen anzuziehen bzw. wie Liturgie gestaltet werden sollte, um einerseits Begeisterung auszustrahlen und andererseits nicht banal oder unglaubwürdig zu wirken. Denn jeder weiß: Man kann nicht auf Kommando jubeln. Genauso wenig bringt phantasieloses Liturgiefeiern unseren Glauben weiter.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "WS2021-22_Anmeldung_Studientag_AGs".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 29.09.2021, 08:00 bis 04.11.2021, 12:00.