Im Dokumentartheater werden Ereignisse der jüngeren und jüngsten Geschichte aufgegriffen, die als ‚Materialien‘ komponiert und zu einem Drama verdichtet werden. In zugespitzter Form stellt sich hier, wie auch beim Historiendrama, in dessen Tradition es steht, die Frage nach dem je spezifischen Umgang mit den ausgewählten historischen Daten und ihrer künstlerischen Inszenierung. Es wird danach zu fragen sein, in welcher Weise und mit welchen (politischen) Absichten sich die mit und in dem Drama geleistete ‚Dokumentation‘ in aktuelle Diskurse und Debatten einschreibt.
Das Seminar untersucht die Anfänge des Dokumentartheaters in den 1960er Jahren ausgehend von Rolf Hochhuths Der Stellvertreter, Heiner Kipphardts In der Sache J. Robert Oppenheimer und Peter Weiss‘ Ermittlung. Es verfolgt die Wiederbelebung des Dokumentardramas in den 1990er Jahren mit Andreas Veiels Der Kick und Inszenierungen von Rimini Protokoll. Neuere Produktionen werden mit Volker Löschs Inszenierung von Gerhard Hauptmanns Die Weber (2004) und Matthias Hartmanns/Doron Rabinovicis Die letzten Zeugen (2013) untersucht. Das Seminar diskutiert neben den Textfassungen auch einzelne Inszenierungen bzw. unterschiedliche Inszenierungen im Vergleich. Die genaue Auswahl der Texte und Inszenierungen wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Dokumentartheater".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 01.03.2021, 00:00 bis 05.04.2021, 23:59.