Kant gilt als rigoroser Vertreter des absoluten Lügenverbots. Ein Recht auf die sogenannte "Notlüge", etwa um den Freund vor einem Mörder zu retten, wird abgelehnt. Ein Teil des Seminars befasst sich mit Kants Schrift "Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen." (1797) und ihrer Interpretation, z.B. durch moderne Interpreten wie C.M. Korsgaard. Zugleich wird aber versucht, die gesamte Diskussion in einen breiteren Kontext zu stellen. Wir sehen uns hierzu sowohl Positionen zur (Not)lüge aus der antiken und mittelalterlichen Tradition an als auch Texte der Gegenwartsphilosophie.
Die Texte sind von allen TN eigenständig zu Hause vorzubereiten, im Seminar werden dann Schwerpunkte und Fragen diskutiert.
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