Martin Heideggers „Sein und Zeit“ zählt zu den größten Werken der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine in eigenwilliger, aber äußerst suggestiver Sprache verfasste Deutung der existenziellen Situation des Menschen in der Welt. Damit beabsichtigte Heidegger, die Ontologie auf eine neue Grundlage zu stellen, einen fundamentalen Fehler in aller bisherigen Ontologie zu korrigieren. Trotz seines durchaus formalontologischen Charakters ist das Buch in gewisser Weise sehr lebensnah: Es legt eine „Ethik ohne Moral“ nahe. Ob dies ein problematischer Zug von ihm ist, wird Thema der Diskussion sein. Die Sekundärliteratur zu „Sein und Zeit“ ist uferlos. Im Seminar kommt es darauf an, das Werk durch eingehende Lektüre und Diskussion allererst kennenzulernen.