Will man die praktische Philosophie David Humes in die dafür vorgesehenen, handelsüblichen Schubladen einordnen, wird meist nicht lange gezögert: Wo sollte man Humes Moral- und Handlungstheorie anders zuordnen, wenn nicht zu den non-kognitivistischen, anti-rationalistischen Positionen? Schließlich behauptet Hume doch unter anderem, dass unsere Vernunft niemals mehr sein kann als eine “Sklavin” unserer Affekte. Oder sind derartige Aussagen Humes etwa auf andere Weise zu verstehen? D.h. ergibt sich bei näherer Betrachtung der Humeschen Ausführungen ein differenzierteres Bild von seiner Praktischen Philosophie, wie z.B. von D. Perler (2001) behauptet worden ist?
Im Seminar soll genau dieser Frage nachgegangen werden, indem vor allem Texte zu Humes Theorie der Handlungsmotivation gelesen und diskutiert werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen dann auch mit anderen Stücken der Humeschen Philosophie, z.B. seinen Ansichten zu Freiheit und Verantwortung, in Verbindung gebracht werden. Den Abschluss des Seminars bildet ein kurzer Vergleich der Humeschen Handlungstheorie mit einigen modernen, handlungstheoretischen Positionen.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".