Seminar: (Thomas-Projekt): Thomas von Aquin, Allgemeine Ethik IV: Die äußeren Prinzipien des Handelns ("Das Gesetz": S.Th. I-II 90-97) - Details

Seminar: (Thomas-Projekt): Thomas von Aquin, Allgemeine Ethik IV: Die äußeren Prinzipien des Handelns ("Das Gesetz": S.Th. I-II 90-97) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: (Thomas-Projekt): Thomas von Aquin, Allgemeine Ethik IV: Die äußeren Prinzipien des Handelns ("Das Gesetz": S.Th. I-II 90-97)
Veranstaltungsnummer 04 01 02 0005
Semester SS 2022
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 15
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt Ethik
beteiligte Einrichtungen Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 27.04.2022 11:45 - 13:15, Ort: 1018 Geb. D (34 Pl.) [PhilSoz]
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Kommentar/Beschreibung

Beruhen alle Gesetze auf subjektiven Rechtsvorstellungen, oder gibt es einen Kern von objektiven Rechtsprinzipien, die allgemein gelten, alle besondere Gesetzgebung der Völker binden und in diesem Sinne aller staatlichen Gesetzgebung vorausgehen? - Nachdem Thomas von Aquin (1224/25-1274) in seiner allgemeinen Ethik zuerst die tragenden handlungstheoretischen Grundlagen (Handlungen: I-II 1-21, Affekte: I-II 22-48) entwickelt sowie die „innere Prinzipien“ des Handelns im Rahmen einer Lehre von den Tugenden (I-II 49-70) und Fehlhaltungen (I-II 71-89) behandelt hat, gelangt er abschließend zu den „äußeren Prinzipien" des Handelns, die er in den beiden Traktaten über das Gesetz (I-II 90-108) und über die Gnade (I-II 109-114) darlegt. Im Gesetzestraktat führt Thomas die maßgeblichen Inhalte der philosophischen, theologischen und rechtlichen Lehrtraditionen seiner Zeit zu einem umfassenden Verständnis des Gesetzes zusammen. Die Darstellung entwickelt zunächst eine Philosophie des Gesetzes, die sich an der stoischen Unterscheidung von ewigem, natürlichem und menschlichem Gesetz orientiert, und gelangt erst daran anschließend zu einer Theologie des Gesetzes, die sich dem biblisch bezeugten göttlichen Gesetz in seiner zweifachen Gestalt von „Altem“ und „Neuem Gesetz“ zuwendet, wobei der Teil über das Alte Gesetz das alttestamentliche Gesetzeswerk (I-II 98-105) behandelt, während die Quästionen über das Neue Gesetz des Evangeliums (I-II 106-108) bereits in den abschließenden Gnadentraktat überleiten.
Das Seminar konzentriert sich auf die Philosophie des Gesetzes (I-II 90-97). Ein zweisprachiges Textskriptum wird zur Verfügung gestellt, so dass eine Teilnahme auch ohne lateinische Sprachkenntnisse möglich ist. In den einzelnen Seminarsitzungen wird der Text gemeinsam erarbeitet und diskutiert. Die Teilnahme setzt die Bereitschaft voraus, die jeweils anstehenden Texte vorbereitend durchzuarbeiten und einmal im Semester die Einführung in einen der Textabschnitte und die Moderation der Aussprache zu übernehmen.
Das Seminar ist der letzte Teil eines Seminarprojekts, das sich in fortlaufender Lektüre mit der Handlungs-, Affekten-, Tugend- und Gesetzeslehre befasst, die Thomas im zweiten Teil seines Hauptwerkes entfaltet. Eine Teilnahme ist aber auch ohne Besuch der vorherigen Teile ohne weiteres möglich.