Wie ist der Glaube an einen guten, allmächtigen und allwissenden Gott mit der (kaum bestreitbaren) Tatsache vereinbar, daß es in der Welt Übel gibt? Die Erfahrung von Übel oder Leid wird natürlich in erster Linie für den religiös gläubigen Menschen zur existentiellen Herausforderung. Aber auch Philosophen ringen argumentativ mit der Frage, ob es angesichts des Übels legitim ist, am Postulat Gottes festzuhalten.
Aus philosophischer Perspektive soll die Frage in diesem Seminar behandelt werden. Zunächst steht der klassische Theodizee-Entwurf von Gottfried Wilhelm Leibniz im Mittelpunkt der Debatte. Darauf nehmen David Hume und Immanuel Kant kritisch Bezug. Anschließend kommen Autoren der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart – David Griffin, John Hick, Richard Swinburne, Karl Rahner – in den Blick, die sich denkerisch dem Theodizee-Problem widmen und nach philosophisch und existentiell tragfähigen Lösungen suchen.
Zu mehr als der Hälfte entspricht die Auswahl den für das Bayerische Ethikstudium einschlägigen Quellentexten zur Religionsphilosophie. Alle Texte werden den Teilnehmenden in Form eines Readers zur Verfügung gestellt.
Jede Seminarsetzung beginnt mit einem kurzen Referat zur jeweiligen Thematik, bevor diese im Gespräch über den Text vertieft wird.
Zur Einführung in das Theodizee-Problem hilfreich ist Stosch, Klaus von: Theodizee. Paderborn: Schöningh, 2013, 22018 (Grundwissen Theologie).
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