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Seminar: Wissenschaftstheorie der Medizin - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Wissenschaftstheorie der Medizin
Veranstaltungsnummer 0401010 012
Semester SS 2017
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 12
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie
beteiligte Einrichtungen Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 27.04.2017 15:45 - 17:15, Ort: 2118 Geb. D (40 Pl.) [PhilSoz]
Leistungsnachweis Prüfungsform/Scheinerwerb: entsprechend der jeweiligen Prüfungsordnung
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise (Auswahl):
BORCK, Cornelius (2016): Medizinphilosophie zur Einführung. Hamburg: Junius.
BÖHM, Bartholomäus (1998): Wissenschaft und Medizin. Über die Grundlagen der Wissenschaft. Wien: Springer.
BUNGE, Mario (2013): Medical Philosophy. Conceptional Issues in Medicine. New Jersey u.a.: World Scientific.
DRESLER, Martin (Hg.) (2009): Wissenschaftstheorie und –praxis. Anspruch und Alltag empirischer Forschung. Stuttgart: Hirzel.
HOWICK, Jeremy (2011): The Philosophy of Evidence-Based Medicine. Chichester: Wiley-Blackwell.
PIERINGER, Walter; EBNER, Franz (Hg.) (2000): Zur Philosophie der Medizin. Wien, New York: Springer.
POSER, Hans (2004): Wissenschaftstheorie. Eine philosophische Einführung. Stuttgart: Reclam.
ROSSBOTH, Dieter; GAY, John; LIN, Vivian (2007): Einführung in Evidence Based Medicine. Wissenschaftstheorie, Evidence Based Medicine und Public Health. Wien: Facultas.
SACKETT, David L. et al. (1999): Evidenzbasierte Medizin. EBM-Umsetzung und -Vermittlung. Bern, Wien, New York: W. Zuckschwerdt.
SCHULZ, Stefan et al. (Hg.) (2012): Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin. 3. Auflage. Frankfurt a.M: Suhrkamp.
SCHUMACHER, Martin; SCHULGEN, Gabi (2008): Methodik klinischer Studien. Methodische Grundlegung der Planung, Durchführung und Auswertung. 3., überarbeitete Auflage. Berlin, Heidelberg: Springer.
SCHURZ, Gerhard (2014): Einführung in die Wissenschaftstheorie. 4., überarbeitete Auflage. Darmstadt: WBG.
SINGH, Simon; ERNST, Edzard (2009): Gesund ohne Pillen. Was kann die Alternativmedizin? München: Hanser.
WEIß, Christel (2013): Basiswissen Medizinische Statistik. 6., überarbeitete Auflage. Berlin, Heidelberg: Springer.
WEßLING, Heinrich (2011): Theorie der klinischen Evidenz. Versuch einer Kritik der Evidenzbasierten Medizin. Wien, Zürich: LIT.
WIESING, Urban (2004): Wer heilt, hat Recht? Über Pragmatik und Pluralität in der Medizin. Stuttgart: Schattauer.
Sonstiges - Nebenfachmodul/Pool (Einzelnachweise durch Schein):
BacMath 710, BacInfo 835, MaMath 712

- Weitere Zuordnungen:
Magister, D Pol, D Phy, D Info, D Math, EF Ethik, EF Philosophie/Ethik

Kommentar/Beschreibung

Eine altbekannte Redewendung lautet: „Wer heilt, hat Recht.“ Doch wie kann man wissen, wer oder was (nicht) heilt? Obwohl die Medizin eine der ältesten wissenschaftlichen Disziplinen überhaupt ist, sind ihr genauer wissenschaftlicher Status und die Wahl ihrer geeigneten epistemischen Methoden bis heute nicht eindeutig festgelegt. Diese Überlegungen sind jedoch jeder konkreten theoretischen und praktischen Unternehmung innerhalb der Medizin vorgängig und verlangen als propädeutische Notwendigkeit nach einer externen Klärung. Typische Fragen in diesem Kontext sind: Wann können medizinische Erkenntnisse als evident gelten? Gibt es eine einheitliche (wissenschaftliche) Methode in der Medizin? Ist die Medizin eine Naturwissenschaft? Können alternativmedizinische Verfahren wissenschaftlich beurteilt werden? Welche Rolle spielen individuelle Erfahrungen? Wie ist das Verhältnis zwischen Theorie und Erfahrung? Wie funktioniert medizinische Statistik? Können aus klinischen Studien Rückschlüsse auf den einzelnen Patienten gezogen werden? Derartige Fragestellungen werden in der Philosophie der Medizin bzw. Medizintheorie – konkret in der Wissenschaftstheorie der Medizin – behandelt. Das Seminar widmet sich einer systematischen Hinführung an allgemeine wissenschaftstheoretische Grundprobleme, die dann im Kontext ihrer Anwendung auf oben genannte medizintheoretische Fragen näher beleuchtet werden. Dabei wird insbesondere die Evidenzbasierte Medizin als gegenwärtige Leittheorie einer ausführlichen Analyse mit Blick auf ihre epistemische Reichweite unterzogen.