Digicampus
Seminar: Unterwerfungsstrategien: Kolonialismus, Rassismus, Mission - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.
Lehrveranstaltung wird als Hybrid/gemischt abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Unterwerfungsstrategien: Kolonialismus, Rassismus, Mission
Veranstaltungsnummer 01 038
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
Heimat-Einrichtung Fundamentaltheologie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 25.10.2021 10:15 - 11:45
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird als Hybrid/gemischt abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Literatur:
- Biblische Texte
- II. Vatikanum: „Ad gentes“
- Wolfgang Reinhard, Reinhard Wendt, Jürgen Osterhammel, George M. Frederickson, Christian Geulen (ausführliche Liste folgt)
Sonstiges Bitte informieren Sie sich über die derzeit gültigen Richtlinien zumm Umgang mit Corona auf der Unihomepage:
https://www.uni-augsburg.de/de/campusleben/corona/

Sprechstunde nach vorheriger Absprache per Mail

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Montag: 10:15 - 11:45, wöchentlich
(Gebäude D Raum 1089)
Freitag, 11.02.2022 10:15 - 17:00

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

„Geht hinaus in die ganze Welt!“ (Mk 16,15): Wie hängen Mission, Kolonisalisierung, Intoleranz und Rassismus zusammen? Noam Chomsky sagte: "There has always been racism. But it developed as a leading principle of thought and perception in the context of colonialism. That’s understandable. When you have your boot on someone’s neck, you have to justify it. The justification has to be their depravity". Leider gilt dies sowohl für ökonomische als auch für ideologische Unterwerfung. Die Eroberung der neuen Welten ging mit der (oft erzwungenen) Taufe einher - ein theologisches Problem von unerhörter und noch kaum erkannter Tragweite.
Am Ende der synoptischen Evangelien steht der so genannte „Missionsbefehl“, alle Völker dem Herrn Jesus Christus zu unterwerfen. Auf die imperialen Expansionen von Rom, Byzanz und Aachen (!) folgte im 15. Jahrhundert, was in Europa bis heute als die „Entdeckung der Welt“ bezeichnet und in Metaphern der Unterwerfung beschrieben wird. Am Ende steht die „Eroberung des Weltraums“. Wie konnte es zu einer solchen Dynamik kommen, die den anderen großen Kulturen fremd blieb? Inwieweit hängt sie mit einem „Exklusivismus“ zusammen, der alles, was anders ist, per Definition eliminieren muss?
Diese historische Frage hat für die systematische Theologie eine ungeheure Bedeutung. Es geht um die ideologischen Grundlagen von Kolonialisierung und Globalisierung, zu der auch die „Beherrschung der Natur“ durch Naturwissenschaft und Technik gehört: Die Welt und der gesamte Kosmos werden zur „Umwelt“ des europäischen, weißen und männlichen Menschen. Was hat das alles mit dem europäische n Christentum zu tun? Haben der orthodoxe Kirchenglaube und die Bibel diese ideologischen Herrschaftsansprüche begründet oder zumindest begünstigt? Wo genau liegt der Ursprung des Problems?
Dieses Seminar wird 1. biblische und kirchliche Herrschaftsansprüche untersuchen, 2. ihre Adaption und Durchsetzung ab der Kolonialisierung des 15. Jahrhunderts bis zu den 3. Intoleranzen und 4. Rassismen der Gegenwart, die auch 5. die Natur als „Umwelt“ definiert und zum unterworfenen Feind gemacht haben. Die religionstheologische Fundamentalkritik an Exklusivismus (Ausschluss und Vernichtung des Anderen) und Inklusivismus (Einschluss und Aufhebung des Anderen) wird 6. dabei helfen, das Problem zu benennen, zu analysieren und Auswege zu diskutieren. Dabei wird sich 7. zeigen, dass diese Problematik bis in die bekannten Genderfragen und das aktuelle Konzept der „Inklusion“ hineinreicht.
Falls Sie Lust haben, sich theologisch verunsichern zu lassen oder mit anderen über Ihre Verunsicherung methodisch nachdenken möchten: herzlich willkommen!

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldeset WS 21/22 Fundamentaltheologie".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 06.09.2021, 12:00 bis 11.10.2021, 12:00.