Seminar: Um(welt)denken? Das Verhältnis von Environmental Humanities und Philosophie - Details

Seminar: Um(welt)denken? Das Verhältnis von Environmental Humanities und Philosophie - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Um(welt)denken? Das Verhältnis von Environmental Humanities und Philosophie
Veranstaltungsnummer 015
Semester SS 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 38
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt analytische Philosophie und Wissenschaftstheorie
beteiligte Einrichtungen Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 19.04.2023 15:45 - 17:15, Ort: 2106 Gebäude D (Hörsaal)
Leistungsnachweis Prüfungsform/Scheinerwerb: entsprechend der jeweiligen Prüfungsordnung
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Environmental Humanities (deutsch: Umweltgeisteswissenschaften) sind ein vergleichsweise neues Forschungsfeld, das sich mit Umweltthemen aus interdisziplinärer geisteswissenschaftlicher Perspektive auseinandersetzt. Forschungsschwerpunkte der Environmental Humanities sind unter anderem [1] das Verhältnis von politischen Entwicklungen und Umweltveränderungen („political ecology“), [2] die Geschichte(n) von natürlichen und synthetischen Materialien und ihren Auswirkungen auf gesellschaftliche Prozesse („material ecology“), sowie [3] die literarische und künstlerische Auseinandersetzung mit Umweltphänomenen („cultural ecology“).

Das Verhältnis von menschlicher (z.B. politischer oder künstlerischer) und ökologischer (z.B. Erdbeben, Klimaveränderungen) Sphäre wird dabei stets als reziprok beeinflussend verstanden. Menschliches Handeln, Interpretieren und Repräsentieren von Naturphänomenen beeinflusst und formt Umwelten. Zugleich ist menschliches Handeln, Interpretieren und Repräsentieren von Umwelteindrücken beeinflusst und mitgeformt. Auf Basis dieser Annahmen beschäftigen sich die Environmental Humanities mit Themen wie der Umdeutung von Umweltproblemen als sozialen/politischen Problemen, der Neubewertung von Naturdarstellungen in Kunst, Literatur und Medien, sowie dem historischen Blick auf gesellschaftliche Normen, die Umweltverhältnisse prägen. Methodisch versuchen die Environmental Humanities dabei im konstruktiven Austausch mit den Naturwissenschaften zu stehen. Häufig werden Beiträge aus den Künsten miteinbezogen. Interdisziplinarität und Transdisziplinarität sind zentrale Forschungsmaßstäbe.

Das Seminar findet in organisatorischer und gedanklicher Nähe zur Arbeit des Wissenschaftszentrums Umwelt der Universität Augsburg statt. Der Seminaraufbau orientiert sich am dort neu gegründeten Doktorand:innenkolleg „Um(welt)denken“. Konkret bedeutet dies, dass Lehrende der Uni Augsburg, die in den Environmental Humanities tätig sind, in einzelnen Seminarstunden Gastvorträge halten werden. Es steht dabei der fachliche Hintergrund der Lehrenden im Vordergrund. U.a. ist geplant, dass Prof. Hubert Zapf (Literaturwissenschaft) eine Einleitung in Cultural Ecology gibt, sowie dass Prof. Simone Müller (Globale Gegenwartsgeschichte) das Verhältnis von moderner Umweltkrise und Geschichtsverständnis diskutiert. Weitere Vorträge und Diskussionen sind in Planung.

Die Seminarfrage wird dabei immer sein, welchen Beitrag Philosoph:innen zu den aufgebrachten Umweltdiskussionen leisten können. Die Grundannahme dabei ist, dass sich im Zuge der modernen Umweltkrise zahlreiche akademische Disziplinen neu verstehen müssen (/können), und sich durch das gestörte Mensch-Natur-Verhältnis fundamental neue Fragen für Sozial-, Literatur-, Geschichtswissenschaft, Ethik und Kunst ergeben. Die Philosophie als eine der grundlegendsten Wissenschaften kann dabei sinnvolle Antworten auf Fundamentaldiskussionen beitragen. Fragestellungen, die in manchen anderen Disziplinen neu auftauchen mögen durch den Blick auf die reichhaltige Philosophiegeschichte schon in Teilen beantwortet worden sein. Auch für die Philosophie selbst mögen sich einige fundamentale Veränderungen anbahnen, die durch die zeitgenössische Umweltkrise angeregt werden. Dies bleibt im Rahmen des Seminars zu erörtern.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.