Seminar: Spinoza über Gesetz und Propheten, die Grundlagen des Staates und das Recht auf Gedankenfreiheit. Lektüre des Tractatus theologico-politicus. - Details

Seminar: Spinoza über Gesetz und Propheten, die Grundlagen des Staates und das Recht auf Gedankenfreiheit. Lektüre des Tractatus theologico-politicus. - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Spinoza über Gesetz und Propheten, die Grundlagen des Staates und das Recht auf Gedankenfreiheit. Lektüre des Tractatus theologico-politicus.
Veranstaltungsnummer 04 01 02 0006
Semester SS 2021
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 8
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt Ethik
beteiligte Einrichtungen Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 14.04.2021 18:15 - 19:45
Veranstaltung findet online statt / hat Remote-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 18:15 - 19:45, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

„Geben Sie Gedankenfreiheit!“ - die seinerzeit „unerhörte“ Bitte, die Marquis von Posa in Schillers Drama Don Carlos an den spanischen König Philipp II richtet (III,10), gehört zwar heute in Form des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung und der Freiheit der Kunst und Wissenschaft zum Kernverständnis moderner Demokratien (vgl. Art. 5 GG), wird jedoch angesichts der Debatten um die Sperrung von Internetseiten und Twitter-Konten, Verschwörungstheorien und pseudowissenschaftlicher Verlage erneut zu einem Grundproblem der politischen Philosophie. Spinozas Theologisch-Politischer Traktat, der 1670 anonym erschien und umgehend eine europaweite Verbreitung fand, gilt als das einschlägige Werk, in dem die Legitimität der Gedankenfreiheit gegenüber den Ansprüchen religiöser und staatlicher Autorität paradigmatisch begründet wird. Die Schrift unterzieht die Texte der Bibel einer unvoreingenommenen historisch-literaturwissenschaftlichen Lektüre, sucht nach den Grundlagen eines ebenso autoritativ stabilen wie kritisch liberalen Staatsverständnisses und begründet die Kernthese, dass „die Freiheit zu philosophieren nicht nur unbeschadet der Frömmigkeit und des Friedens im Staat zugestanden werden kann, sondern dass sie nur zugleich mit dem Frieden im Staat und mit der Frömmigkeit selbst aufgehoben werden kann“ (Untertitel). – Das Seminar bietet Gelegenheit, durch die eigene gründliche Lektüre dieses Werkes und durch die gemeinsame Diskussion der einschlägigen Passagen sich der ursprünglichen Grundlagen dieser Debatte zu vergewissern.