Gemeinsame Veranstaltung mit Philosophie. Bitte gleiche Veranstaltungsnummer vergeben.
Mittwoch 15:45-17:15, Raum 1085 oder 1089
2 SWS
Das Christentum wurde mitunter als Platonismus fürs Volk bezeichnet (Nietzsche), um die enge Verflechtung der christlichen Religion mit dem spätantiken Neuplatonismus zu unterstreichen. Es ist zu vermuten, dass nicht nur die Lehre, sondern auch die christliche Liturgie davon beeinflusst wurde. In der Tat sind für die liturgische Theologie und Spiritualität Begriffe wie Paschamysterium, Anamnesis, Mimesis, Epiklesis, Theosis (Vergöttlichung), (Theurgie) grundlegend, die auch in der (neu)platonischen Philosophie von Bedeutung sind. Wie die Liturgie als existentielles Eingehen ins „Kultmysterium“ (O. Casel), so verstand sich auch die Philosophie ursprünglich als ars vivendi, als Lebensform. Liturgieästhetisch deutet vor allem die Kategorie des Schönen (Herrlichkeit) auf eine Verschränkung der Liturgiefeier mit der philosophischen ‚Idee‘ des Schönen hin.
Im Seminar wird dieser Verschränkung durch Kurzeferate und das darauffolgende interdisziplinäre Gespräch nachgespürt. Nicht jedoch allein um der historischen Information willen, sondern im Hinblick auf die liturgische Praxis. Es dürfte sich zeigen, dass das Schöne und Erhabene nicht nur für die Philosophie, Liturgie und Spiritualität, sondern für die Theologie insgesamt von Bedeutung ist. Denn Gott ist nicht nur wahr und gut, sondern darin vor allem ‚herrlich‘ bzw. ‚schön‘. Damit ist das Seminarthema – über die enge Fachdisziplin hinaus – allgemein von Interesse.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Das Schöne und das Erhabene als Lebensform".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 04.09.2017, 00:00 bis 20.10.2017, 23:59.
