Dieses Seminar bietet eine Einführung in die analytische Sprachphilosophie und Metaphysik ‘möglicher Welten’ und ihres ontologischen Inventars.
‘Mögliche Welten’ sind vor allem ein formales Erklärungswerkzeug in der Modallogik, führten in den letzten Jahrzehnten zu einer intensiven Debatte über den ontologischen Status von Möglichkeiten, die Referenz sprachlicher Ausdrücke und einer neuen Beliebtheit des aristotelischen Essentialismus im anglo-amerikanischen Sprachraum.
Das Seminar möchte Ihnen die Grundbegriffe, wichtigsten Positionen und Texte dieser in der gegenwärtigen Metaphysik und Sprachphilosophie zentralen Debatte bieten. Viele Probleme in diesem Kontext werden dabei in Form logischer Rätsel und Paradoxien präsentiert, etwa der in Saul Kripkes “Referenz und Existenz” aufgeworfenen Fragen, warum wir zu wissen glauben, dass Einhörner genau ein Horn besitzen — und wie sich Einhörner und ‘Scheinhörner’ voneinander unterscheiden, wenn sich der sprachliche Ausdruck “Einhorn” in unserer wirklichen Welt doch scheinbar auf nichts zu beziehen scheint. (Das subtile Kursziel ist es dabei selbstverständlich, Sie bis zum Semesterende von der Existenz von Einhörnern überzeugt zu haben!)
Vorkenntnisse in klassischer Logik (aus dem Einführungskurs in die formale Logik) sind empfehlenswert; das für das Seminar notwendige Verständnis von Modallogik wird jedoch im Laufe des Kurses en passant gemeinsam erarbeitet.
Eine genaue Lektüreliste und ein Seminarplan wird zum Semesterbeginn bekannt gegeben und die entsprechenden Texte digital bereit gestellt.