Mit dem Zusammenbruch der Großen philosophischen Systeme des 19. Jahrhunderts findet der programmatische Aufbruch der neuzeitlichen Philosophie sein vorläufiges Ende. Die Philosophie verliert durch den Aufstieg der empirischen Wissenschaften ihre vormals dominante akademische Bedeutung und durch den sozialen und ökonomischen Umbruch in die Moderne ihre zuvor tragende gesellschaftliche Rolle. So beginnt eine neue Phase des Philosophierens, die sich nicht mehr wie die Philosophie der Neuzeit einer übergreifenden Programmatik verdankt. Stattdessen werden unterschiedlichste Ansätze entwickelt, die teils ausgedehnte, teils aber auch nur kurzlebige disparate Diskurse in Gang setzen. Welche Richtungen sich in der Sicht einer künftigen Philosophiegeschichtsschreibung als bleibend wichtig und welche Autoren sich als Klassiker erweisen werden, ist vornehmlich für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts noch nicht mit Bestimmtheit zu sagen.
Die Vorlesung konzentriert sich vornehmlich auf die wichtigsten Neuansätze, die die Philosophie des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt haben. Behandelt werden vor allem die Klassiker der sprachanalytischen Philosophie (Frege, Russell, Wittgenstein). Die Darstellung orientiert sich jeweils an ausgewählten Werken und Beiträgen, so dass es sinnvoll ist, die behandelten Texte auch begleitend zur Vorlesung mitzulesen.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".