Koyaanisqatsi – ein Wort des Hopi-Volkes (Arizona/USA), das den Zwiespalt zwischen „Natur“ und „Zivilisation“ meint, und zugleich der Titel eines erfolgreichen Kinoklassikers von 1982. Es geht um das kosmologische Konzept der Hopi-Religion, das seit Jahrzehnten nostalgische und esoterische Resonanz findet. Am anderen Ende der Welt entstand im alten China der Taoismus (sprich: Dauismus): Das Tao ist der Weg des Nicht-Handelns, das die „Natur“ respektiert und auf zivilisatorische Eingriffe verzichtet. Bert Brecht meinte, in Lao-tse (Laudse) den stillen Revolutionär zu entdecken, der – wie er selbst – in der Emigration zur Weisheit findet. Das taoistische Yin-Yang des Taoismus ist längst esoterisch allgegenwärtig und scheint zu allem und jedem zu passen. Die Praxis des Tao und seine komplizierte Götterlehre sind aber kaum bekannt.
Was haben diese kosmologischen Religionen zu sagen? Was unterscheidet sie von ihrer esoterischen Vermarktung, die längst auch Buddhismus und Hinduismus erfasst hat? Widersprechen sie dem biblischen Gottes- und Schöpfungsdenken oder können sie es ergänzen?
Diesen Fragen will das Seminar an ausgewählten Originaltexten und Dokumenten der Rezeption nachgehen. Dabei werden religionswissenschaftliche Kenntnisse vermittelt und die Fragestellung des Traktats über die Gotteslehre (demonstratio religiosa) vertieft.
Die regelmäßige mündliche Beteiligung geht ebenso wie die Seminararbeit in die Beurteilung ein.
Diese Veranstaltung kann für den Freien Bereich nach LPO 2008 eingebracht werden.
WICHTIG:
Das Seminar wird in 3 Blöcken zum Ende der Vorlesungszeit (in Präsenz oder Zoom) stattfinden. Details folgen.-
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