In der analytische Philosophie werden meist hochspezifische Einzelprobleme in thematisch stark eingegrenzten Fachartikeln behandelt, die kaum den Weg in ein grösseres Publikum finden. Das 687 Seiten starke Werk des Münchner analytischen Philosophen Lorenz B. Puntel (*1935) mit dem Titel "Struktur und Sein" (Structure and Being) bildet hierbei eine Ausnahme: es stellt das das wohl umfassendste gesamtsystematische Werk der gegenwärtigen analytischen Philosophie dar und entwickelt den seinstheoretischen Ansatz der struktural-systematischen Philosophie, welche sowohl theoretische Systematik, Erkenntnistheorie, Wahrheitstheorie und die Frage nach dem Sein und seinen immanenten Strukturen umfasst, als auch Ethik, Leib-Seele-Problem, Physik und Kosmologie und schließlich die Frage nach Gott. Der Autor ist einer der seltenen Fälle, dass ein Gelehrter auf seinem Weg in mehreren bedeutsamen Denkschulen des 20. Jahrhunderts zuhause ist: Er wurde zunächst in Scholastik und transzendentalem Thomismus ausgebildet und war danach einer der Jungstars des deutschen Hegelianismus, bis er sich der Analytischen Philosophie zuwandte, in welcher er nun seit über vier Jahrzehnten tätig ist. In diesem Seminar soll der Versuch gewagt werden, das Buch „Struktur und Sein“ in seinen wichtigsten Teilen durchzuarbeiten. Dabei sollen auch jüngste Publikationen des Autors berücksichtigt werden.
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