Seminar: Warum eigentlich Gleichheit? - Details

Seminar: Warum eigentlich Gleichheit? - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Warum eigentlich Gleichheit?
Veranstaltungsnummer 04 01 02 0004
Semester WS 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 21
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt Ethik
beteiligte Einrichtungen Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Mittwoch, 10.12.2025 11:45 - 13:15, Ort: 2102 Geb. D (40 Pl.) [PhilSoz]
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

In der politischen Philosophie früherer Epochen waren unterschiedliche Ansprüche, Erwartungen und Behandlungsweisen für unterschiedliche Personengruppen (z.B. Frauen/Männer, Sklaven/Herren) die Norm. Im Gegensatz dazu ist für das moderne Denken das Ideal der Gleichheit aller Menschen kennzeichnend. Ungleichbehandlung – oder Diskriminierung – ist geradezu der Inbegriff des Unmoralischen, des politisch zu Ächtenden in unserer Zeit. Wenn man genauer nachfragt, was Gleichheit bedeutet und in Bezug auf welche Güter Menschen gleich sein sollen, ergeben sich viele Schwierigkeiten und Verwirrungen. Wir müssen uns, wie die zeitgenössische Philosophin Elizabeth Anderson, fragen: „Warum eigentlich Gleichheit?“ (What is the point of equality?). Nur dann können wir sinnvoll diskutieren, worauf es wirklich ankommt und wie wir politische oder soziale Ungleichheit angemessen kritisieren können.
In diesem Seminar lernen wir in analytisch-systematischer Weise verschiedene Definitionen von moralischer und politischer Gleichheit kennen. Wir setzen uns kritisch-argumentativ mit diesen Definitionen auseinander und diskutieren mit den einzelnen Definitionen verbundene Probleme. Eine wichtige Unterscheidung in der zeitgenössischen Debatte ist die Unterscheidung zwischen distributiver und relationaler Gleichheit. Innerhalb der distributiven Ansätze kann zwischen ressourcen-, wohlfahrts- und chancenorientierten Ansätzen unterschieden werden. Insbesondere bei der Diskussion von gleichem Respekt wird deutlich, wie stark distributive und relationale Ansätze miteinander verwoben sind. Ziel ist es, durch Kenntnis wichtiger begrifflicher Unterscheidungen und zentraler Argumente, kritisch und informiert an politischen und philosophischen Debatten teilnehmen zu können. Einflussreiche Ansätze der politischen Philosophie, wie etwa von John Rawls und Ronald Dworkin, werden ebenso behandelt wie bedeutende kritische Einwände, z.B. von der oben genannten Elizabeth Anderson, oder auch von Harry Frankfurt und Jonathan Wolff. In der zweiten Hälfte des Seminars arbeiten wir uns schließlich zu den aktuellsten Entwicklungen in der Debatte um relationale Gleichheit vor, die sich besonders um die Bekämpfung oder den Ausgleich unterdrückender oder diskriminierender Ungleichheiten dreht, zum Beispiel durch positive Diskriminierung (affirmative action).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.