Digicampus
Proseminar: Trümmerliteratur - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.
Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar: Trümmerliteratur
Semester SS 2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 22
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Professur)
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 21.04.2020 17:30 - 19:00
Art/Form Proseminar
Leistungsnachweis Leistungsnachweis für den Erwerb von Punkten: regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referats und Hausarbeit
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Borchert, Wolfgang. Ed. Michael Töteberg. Das Gesamtwerk. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2013.
Jähner, Harald. Wolfszeit: Deutschland und die Deutschen 1945-1955. Berlin: Rowohlt, 2019.
Reichardt, Sven und Malte Zierenberg. Damals nach dem Krieg: Eine Geschichte Deutschlands 1945 bis 1949. München: Goldmann, 2009.
Weyrauch, Wolfgang. Ed. Tausend Gramm: Ein deutsches Bekenntnis in dreißig Geschichten aus dem Jahr 1949. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1989. [erstmals 1949]
ECTS-Punkte 7

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Dienstag: 17:30 - 19:00, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

„So viel Anfang war nie. Soviel Ende auch nicht“, überschreibt Harald Jähner das erste Kapitel seines Buchs Wolfszeit (siehe Literaturhinweise). Deutschland liegt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Trümmern, doch zugleich wächst ein zartes Pflänzchen der Hoffnung. Alles scheint möglich in den Monaten nach dem Krieg, niemand weiß, wie es weitergeht. Man changiert zwischen Nihilismus und vorsichtigem Optimismus.
Auch die Literatur steht vor einem Neuanfang. Sie muss sich auf die Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten angesichts von Zerstörung und Elend begeben, denn die Sprache ist durch die Nazis kontaminiert. Das hohle Pathos erscheint den jungen Literaten als obsolet und inadäquat; stattdessen sollte sachlich und schnörkellos, bar jedweder Ausschmückung, berichtet werden, wie sich der Nachkriegsalltag gestaltet, der von Elend und Hunger beherrscht ist. Die „Trümmerliteratur“ richtet ihren Fokus auf das notvolle, entbehrungsreiche Leben der Menschen. Sie berichtet von Kriegsheimkehrern, die sich in einer Welt wiederfinden, in der kein Platz mehr für sie ist (vgl. die Figur Beckmann in Borcherts Drama Draußen vor der Tür). Sie erzählt von Scham und Enttäuschungen, von Trümmern und Ruinen und vom täglichen Überlebenskampf. Inspiriert von der amerikanischen Short Story, ist die Kurzgeschichte ihr präferiertes Genre.
Das Seminar richtet sich an Studierende, die sich für die unmittelbare Nachkriegszeit (1945-49) interessieren und sich einen Überblick über die Literatur dieser Jahre verschaffen wollen. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Kurzgeschichte, aber auch das Drama (Borchert) und die Lyrik (Eich) sowie der Trümmerfilm werden zur Sprache kommen. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die regelmäßige Anwesenheit, die Bereitschaft zu intensiver Lektüre und eine hohe Diskussionsfreudigkeit. Ein Reader mit Begleittexten wird zu Semesterbeginn bereitgestellt.
Vorab zur Lektüre empfohlen: Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür (1947).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.