Willard Van Orman Quine (1908-2000) ist einer derjenigen, die die Thematik und die Gestalt der analytisch-philosophischen Untersuchungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt haben. Manchen gilt er trotz seines Ruhms als unterschätzt: Sie glauben, dass seine Lehre nicht immer als ein kohärentes System betrachtet und deshalb nicht in allen ihren Besonderheiten erfasst wird. Als Kern seiner philosophischen Ansichten wird der Naturalismus angesehen, den man mit der Überzeugung gleichsetzt, dass sich das Wissen, über das wir verfügen können, im gesunden Menschenverstand und in der Wissenschaft manifestiert. Die Problematik dieser Position ist die Hauptquelle der Auseinandersetzung Quines mit den epistemologischen und ontologischen Fragen. Wir befassen uns mit einigen seiner Texte, die von Wissenschaft, Wahrheit und Empfindung handeln, und im Besonderen mit seinen Kant-Lectures.