Der ‚Versuch über den menschlichen Verstand‘ (An Essay Concerning Human Understanding, 1689) ist die bekannteste Schrift des englischen Philosophen John Locke und zugleich ein Hauptwerk der Philosophiegeschichte. In zugänglicher Sprache präsentiert der Autor seine Position unter anderem zu den Phänomenen Erkenntnis und Sprache. Ein Schlüsselbegriff ist ‚Erfahrung‘: Alles, was wir wissen, läßt sich auf Erfahrungen der Außen- oder Innenwelt zurückführen. Sorgfältig untersucht Locke, welche verschiedenen Arten von Ideen wir infolge der Erfahrung in unserem Verstand antreffen. Zugleich ist er auf die Rolle der Sprache im Erkenntniserwerb aufmerksam. Schließlich erläutert Locke den Begriff, den Umfang und die Grenzen menschlichen Wissens. So behandelt er zentrale Themenstellungen der modernen Philosophie, die bis heute von Interesse sind.
Das Seminar widmet sich ausgewählten Textabschnitten des ‚Versuchs über den menschlichen Verstand‘. Kurze Referate führen in die jeweilige Thematik ein, bevor diese im Gespräch über den Text vertieft wird. Grundlage ist die deutsche Übersetzung im Meiner-Verlag, herausgegeben in zwei Bänden von Reinhard Brandt. Die verschiedenen Auflagen können parallel verwendet werden.
Locke, John: Versuch über den menschlichen Verstand / herausgegeben von Reinhard Brandt (Philosophische Bibliothek, 75-76). Nachdruck der Neubearbeitung der C. Wincklerschen Ausgabe (1911-1913). In vier Büchern (zwei Bücher pro Band), erweitert um eine Bibliographie von Reinhard Brandt. Hamburg: Meiner: 2006 (Bd. 1) / 1988 (Bd. 2).
Hilfreiche Begleiter in der Textlektüre sind Lowe, Ernest J.: Routledge Philosophy Guidebook to Locke on Human Understanding. Abingdon (UK)/New York: Routledge, 1995, und Thiel, Udo (Hrsg.): John Locke: Essay über den menschlichen Verstand. Berlin: de Gruyter Akademie Forschung, 22008 (Klassiker Auslegen).
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