Die meisten Gesellschaften innerhalb von Nationalstaaten weisen eine große kulturelle, religiöse und sprachliche Vielfalt auf. ‚Multikulturalismus‘ bezeichnet ein theoretisches und politisches Konzept, das den Wert der u. a. ethnischen Unterschiede innerhalb der Gesellschaften anerkennt und von diesem Wert ein Recht auf Differenz ableitet. Die Theorien des Multikulturalismus begründen, warum für die Realisierung universaler Individualrechte auch kulturelle, religiöse und sprachliche Minderheiten durch zusätzliche Rechte geschützt oder innerhalb des politischen Entscheidungsprozesses durch zusätzliche Mechanismen besonders berücksichtigt werden müssen.
Wir werden in diesem Seminar zunächst die theoretischen Ansätze des Multikulturalismus anhand zentraler kanadischer Theoretiker wie Charles Taylor oder Will Kymlicka erarbeiten. Dieser erste Block befasst sich zu diesem Ziel mit zentralen theoretischen Referenzwerken der Multikulturalismusdebatte und einem aktuellen Gegenprogramm. In einem zweiten Block werden wir Beispiele politischer Realisierungen eines multikulturalistischen Programms (in nordamerikanischen und westeuropäischen Gesellschaften) diskutieren und dabei auf unterschiedliche Schlagworte wie "Kopftuchstreit", "Leitkultur", "Sprachenpolitik" oder "Einwanderung in die Sozialsysteme" näher eingehen.
Die letztliche Auswahl der empirischen Fallbeispiele wird in der ertsen Sitzung gemeinsam festgelegt, um so auch die Interessen der Studierenden besser einbinden zu können.
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