Georg Simmels soziologisches Schaffen ist geprägt durch eine recht eigene Vorstellung davon, was Soziologie ist. Simmels Soziologie findet ihr Zentrum im Begriff der Wechselwirkung und begreift Gesellschaft damit grundsätzlich als dynamisch-prozesshaft – ein theoretischer Zug, der sein soziologisches Werk von denjenigen seiner Zeitgenoss*innen abhebt. Sie zielt letztlich auf eine Analyse der Formen, die das fließende gesellschaftliche Geschehen annimmt. Simmel selbst hat dies in einer Reihe von Untersuchungen zu unterschiedlichsten Themen und Phänomenen umgesetzt. Viele seiner Arbeiten sind dabei für Entwicklung und Gegenwart der Soziologie bedeutend: Beispielsweise gilt der Aufsatz „Die Großstädte und das Geistesleben“ als einer der Gründungstexte der Stadtsoziologie; Gleiches gilt für den Text „Der Streit“ in Bezug auf die Konfliktsoziologie oder für den „Exkurs über den Fremden“ bezüglich der Migrationssoziologie.
In dem Seminar soll dieser Klassiker der Soziologie näher beleuchtet werden. Dazu werden wir uns mit Simmels soziologischem Hauptwerk „Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung“ befassen und es in ausgewählten Abschnitten lesen. Am Ende des Seminars kennen Sie die wichtigsten Elemente der Simmelschen Soziologie und verschiedene seiner damit unternommenen Analysen. Teilnahmebedingung ist die Bereitschaft zum regelmäßigen Lesen und intensiven Vorbereiten anspruchsvoller Texte.
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