Der Leistungsnachweis erfolgt über das Anfertigen eines Forschungsberichts zu einer selber gewählten Forschungsfrage in einer Arbeitsgruppe. Darin werden die einzelnen Abschnitte des Forschungsprozesses von der Fragestellung bis zur Datenerhebung auf das konkrete Projekt bezogen bearbeitet. Zusätzlich müssen in der Veranstaltung Übungsaufgaben durch die Arbeitsgruppen bearbeitet werden (Überlegungen zu Thema und Design vorstellen, Erstellen und Präsentieren eines Leitfadens, Vorstellen von Hypothesen mit exemplarischer Operationalisierung und Erhebungsfragen, Überlegungen zum Sampling bzw. zum Stichprobenverfahren), die in den Forschungsbericht eingehen.
Die Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter und der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern beschäftigt die Soziologie seit dem auslaufenden 19. Jahrhundert und besonders ab den 1960er- und 1970er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Frage, was und wie „Mann“ ist, wurde und wird dabei auch immer wieder gestellt, aber dennoch bestehen hier weiterhin konzeptionelle Unschärfen und wenig erfasste inhaltliche Bereiche. Daher soll in diesem LFP der Frage nachgegangen werden, wie sich Männer in der Gegenwartsgesellschaft selber wahrnehmen, wie sie wahrgenommen werden und welche (möglichen) Auswirkungen dies hat bzw. haben kann. Herausforderungen aus der Lage in der Gegenwartsgesellschaft können sowohl durch Prozesse des allgemeinen sozialen Wandels (im Kontext der Modernisierung), aber auch im Rahmen der (geo-)politischen Veränderungen entstehen.
Die Fragestellung kann/soll sowohl über einen qualitativen wie einen quantitativen Zugang behandelt werden. Für den quantitativen Teil ist eine regionale Bevölkerungsbefragung geplant, in der die theoretischen Konzepte geprüft werden sollen. Bei den qualitativen Teilfragestellungen hängt das Sampling von den konkreten Themen und den potenziellen Zielgruppen ab. Die konkreten inhaltlichen Bereiche für den quantitativen Projektteil ergeben sich aus einem gemeinsam entwickelten theoretischen Rahmenkonzept.
Das LFP I ist der erste Teil des auf zwei Semester ausgelegten Forschungspraktikums. Im LFP I wird beim quantitativen Teil die Datenerhebung vorbereitet (Forschungsfrage, Theorierahmen, Designdarstellung und -begründung, Methodenauswahl und -begründung, Hypothesenbildung, Operationalisierung, Fragebogenerstellung, Codeplan, Überlegungen zum Stichprobenverfahren), im qualitativen Teil (Forschungsfrage, theoretische Vorüberlegungen/Vorwissen, Methodenreflexion, Begründung und Reflexion des Sampling, Leitfadenerstellung) bis zum Ende des Semesters oder Beginn des folgenden Semesters auch durchgeführt. Das LFP II befasst sich, daran anschließend, mit der Auswertung der erhobenen qualitativen und quantitativen Materialien und Daten.
Die regelmäßige aktive Teilnahme an der Veranstaltung wird vorausgesetzt, weil ansonsten vor allem die notwendigen praktischen Kompetenzen nicht angemessen erworben werden können. Außerdem ist nur dadurch die Teilnahme an den jeweils laufenden Diskussionen und inhaltlichen Entwicklungen möglich. Des weiteren müssen im Rahmen des Forschungsprozesses Übungsaufgaben im Arbeitsgruppenrahmen (Hypothesenbildung, Operationalisierung, Frage- und Fragebogenkonstruktion, Leitfadenerstellung, Sampling- bzw. Stichprobenverfahren) erfolgreich bearbeitet werden. Diese Aufgaben sind auch Elemente des Forschungsberichts, der als Gruppenarbeit verfasst wird und die wesentliche Grundlage für die Leistungsbewertung bildet.
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