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Proseminar mit Übung: PS/Ü Jüdische Filmschaffende im Weimarer Kino (1918–1933) - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar mit Übung: PS/Ü Jüdische Filmschaffende im Weimarer Kino (1918–1933)
Semester SS 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 13
maximale Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Professur)
Veranstaltungstyp Proseminar mit Übung in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Donnerstag, 16.05.2024 10:00 - 11:30, Ort: (BCM, 1006)
Voraussetzungen regelmäßige Teilnahme und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit
Leistungsnachweis Für einen Teilnahmeschein ist die Übernahme einer kleinen Seminaraufgabe obligatorisch; ein benoteter Leistungsnachweis wird in der Regel durch eine schriftliche Hausarbeit erworben
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Ofer Ashkenazi: Weimar Film and Modern Jewish Identity. New York, N.Y.: Palgrave MacMillan 2012; Omer Bartov: The „Jew“ in Cinema. From The Golem to Don’t Touch my Holocaust. Bloomington, Ind.: Indiana Univ. Press 2005; Maya Barzilai: Modern Wars and Their Monsters. New York, NY: New York University Press 2016; Anton Kaes: Shell Shock Cinema: Weimar Culture and the Wounds of War. Princeton, NJ: Princeton University Press 2009; Siegfried Kracauer: From Caligari to Hitler. A Psychological History of the German Film [1947]. Princeton, N.J.: Princeton University Press 1974; Elfriede Ledig: Paul Wegeners Golem-Filme im Kontext fantastischer Literatur. Grundfragen zur Gattungsproblematik fantastischen Erzählens. München 1989; S. S. Prawer: Between Two Worlds. The Jewish Presence in German and Austrian Film, 1910–1933. New York/Oxford: Berghahn 2005; Christian Rogowski (Hg.): The Many Faces of Weimar Cinema: Rediscovering Germany’s Filmic Legacy. Rochester, NY: Camden House 2010; Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“: Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945; eine Gesamtübersicht. Hamburg 2011.
Sonstiges Lehrender ist Dr. Hans-Joachim Hahn
Evtl. besteht die Möglichkeit, auch außerhalb der Seminarzeit einen oder mehrere der diskutierten Filme gemeinsam zu schauen.
ECTS-Punkte 2-10

Räume und Zeiten

(BCM, 1006)
Donnerstag: 10:00 - 11:30, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Der Blick auf die Filmproduktion von Weimar blieb lange vor allem bestimmt durch den Nationalsozialismus und seinen propagandistischen Einsatz von Filmen: Das Kino der ersten deutschen Republik erschien als dessen Vorgeschichte. Zu dieser Perspektive trugen auch die beiden kanonischen Nachkriegsfilmgeschichten der jüdischen Exilierten Siegfried Kracauer und Lotte Eisner, From Caligari to Hitler (1947) und The Haunted Screen (1955) bei, die das Weimarer Kino als ein am Expressionismus orientiertes männliches Autorenkino begriffen, in dem sich „die seelischen Anlagen eines Volkes“ (Kracauer) vor dem Nationalsozialismus spiegelten. Wenig Beachtung fand, wie stark das Weimarer Kino von jüdischen Akteur*innen mitgeprägt war: Einer Schätzung zufolge hatten etwa 2.000 der rund 10.000 in der Filmindustrie von Weimar Beschäftigten einen jüdischen Hintergrund und spezifisch jüdische Themen wie Akkulturation, Marginalität und Identität wurden durchaus in einer Reihe von Filmen dargestellt (Rogowski 2010, 6). Erst während der letzten etwa zwei Jahrzehnte hat sich die Perspektive grundlegend verschoben.
In der LV werden wir uns vor allem mit den drei Filmen Der Golem, wie er in die Welt kam (D. 1920), Das alte Gesetz (D. 1923) sowie Die Stadt ohne Juden (D. 1924) beschäftigen, die als Antworten auf den während des Ersten Weltkriegs und danach neu erstarkten Antisemitismus, der sich insbesondere gegen die „Ostjuden“ richtete, gedeutet werden können. Außerdem wird das filmische Schaffen von Ernst Lubitsch Betrachtung finden. Ziel ist es, neben der Vermittlung eines Einblicks in jüdisch-nichtjüdische Kooperationen innerhalb der Weimarer Filmindustrie sowie der konkreten Filmanalyse ausgewählter Filme die Bedeutung des Mediums Film für die jüdische Kulturgeschichte exemplarisch zu erkunden.

Hinweis: Diese Veranstaltung eignet sich für eine Berücksichtigung im Zertifikatsprogramm 'Jüdische Studien'.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: PS Jüdische Filmschaffende im Weimarer Kino (1918–1933)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 10.04.2024 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 04.03.2024, 08:00 bis 08.04.2024, 23:59.