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Seminar: Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in Deutschland und Europa - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in Deutschland und Europa
Semester SS 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
Heimat-Einrichtung Vergleichende Politikwissenschaft
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Donnerstag, 02.05.2024 14:00 - 15:30, Ort: 2118 Geb. D (40 Pl.) [PhilSoz]
Voraussetzungen Die aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen und die vorbereitende Lektüre der (z.T. englischsprachigen) Grundlagentexte wird von allen Seminarteilnehmenden erwartet. Die Anwesenheit in der ersten Sitzung ist unerlässlich.
Leistungsnachweis Portfolioprüfung (Referat, Essay und Rezension). Der Umfang des Essays variiert in Abhängigkeit der zu erwerbenden Leistungspunkte.
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Assman, Aleida (2006): Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. München: C.H. Beck.

Becker, Manuel (2013): Geschichtspolitik in der „Berliner Republik“. Konzeptionen und Kontroversen. Wiesbaden: Springer VS.

Cornelißen, Christoph/Klinkhammer, Lutz/Schwentker, Wolfgang (2004) (Hrsg.): Erinnerungskulturen. Deutschland, Italien und Japan seit 1945. Frankfurt a.M.: Fischer.

Mälksoo, Maria (2023) (Hrsg.): Handbook on the Politics of Memory. Cheltenham (UK)/Northampton (MA): Edward Elgar Publishing.

Reuschenbach, Julia (2020): Parteien und Experten als Akteure in geschichtspolitischen Debatten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. In: Lüdicke, Lars (Hrsg.): Ausgeforscht? Neueste Forschungsergebnisse zur Friedlichen Revolution 1989/90. Berlin: Deutsche Gesellschaft e.V., S. 110-125.

Wolfrum, Edgar (2010): Erinnerungskultur und Geschichtspolitik als Forschungsfelder. Konzepte - Methoden - Themen. In: Scheunemann, Jan (Hrsg.): Reformation und Bauernkrieg. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik im geteilten Deutschland. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, S. 13-32.

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Das kollektive Erinnern spielt eine entscheidende Rolle bei der Formung kollektiver Identitäten und der Gestaltung gesellschaftlicher Narrative. Die Interpretation historischer Ereignisse, Persönlichkeiten oder Prozesse kann zur Integration von Gruppen und Gesellschaften beitragen, Zugehörigkeiten und Nichtzugehörigkeiten vermitteln und - ganz allgemein - politisches Handeln und politische Ordnung legitimieren. In liberalen Demokratien findet eine kontinuierliche Auseinandersetzung um die Deutung des Vergangenen statt, ein Wettstreit um Erinnerungen. Diese historischen Deutungskonkurrenzen stehen im Zentrum des Seminars, wobei versucht wird, das spezifisch „politische“ an der Konstruktion von Geschichte, Erinnerung, Gedächtnis zu identifizieren und Geschichtspolitik ausgehend von seiner Funktion zu betrachten. Geschichtspolitik wird dabei als breites Politikfeld begriffen, das beispielsweise Gedenk- und Feiertage, Gründung und Gestaltung von Museen und/oder Gedenkstätten, politische Reden sowie materielle politische Entscheidungen umfasst (Reuschenbach 2020).

In diesem Seminar setzen wir uns kritisch mit den Wechselwirkungen von Geschichte, Erinnerung, Politik und Gesellschaft auseinander. Dabei werden grundlegende Fragen behandelt, die sich sowohl mit der Konstruktion kollektiver Gedächtnisse als auch mit der kritischen Dekonstruktion dominanter Narrative und erinnerungspolitischer Paradigmen beschäftigen. Hierzu bedarf es zunächst einer Differenzierung relevanter Begriffe wie Geschichtspolitik, Erinnerungskultur oder kollektives Gedächtnis (Themenblock 1), bevor die Erinnerungskultur in Deutschland ins Zentrum der Analyse gerückt wird (Themenblock 2) und relevante Debatten und Kontroversen um die geschichtspolitischen Implikationen eben jener Erinnerungskultur in den Blick genommen werden, die in den vergangenen Jahren insbesondere durch eine Kritik aus jüdischer und postmigrantischer Perspektive ausgelöst wurden (Themenblock 3). Anschließend werden wir Geschichte als politischen Konfliktgegenstand in unterschiedlichen Länderkontexten betrachten (Themenblock 4) und uns abschließend Fragen der geschichtspolitischen Praxis auf Mikroebene stellen (Themenblock 5).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
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