Allgemeine Informationen
Veranstaltungsname | Hauptseminar: Food Environments |
Veranstaltungsnummer | 7581 |
Semester | SS 2024 |
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden | 13 |
maximale Teilnehmendenanzahl | 15 |
Heimat-Einrichtung | Institut für Geographie |
beteiligte Einrichtungen | Urbane Klimaresilienz |
Veranstaltungstyp | Hauptseminar in der Kategorie Lehre |
Erster Termin | Dienstag, 30.01.2024 13:15 - 14:00, Ort: (1002/B) |
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile | Ja |
Hauptunterrichtssprache | deutsch |
Sonstiges |
Das englische Konzept food environments wird mit dem Begriff “Lebensmittelumfelder“ ins Deutsche übersetzt. Das Konzept beschreibt die interaktiven Schnittstellen zwischen dem Lebensmittelsystem und dem Lebensmittelkonsum. Es erlaubt also Zugänge zu all denjenigen Stellen, an denen Verbraucher:innen in direkten oder indirekten Kontakt mit Lebensmitteln kommen. Hieran lassen sich hochrelevante Themenfelder ablesen, wie zum Beispiel bestimmte Ernährungsweisen und ihre Implikationen, die Entscheidungsfaktoren beim Lebensmitteleinkauf, oder der Einfluss von Apps auf das Konsumverhalten. Außerdem weisen lokale food environments auf die Konsumierenden und ihren sozioökonomischen Status hin und lassen weitere Rückschlüsse zu. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit methodischen und theoretischen Zugängen zu food environments und fassen dies in relevante Fragestellungen zu unterschiedlichen Kontexten. Es geht in erster Linie um den städtischen Kontext, denn hier findet der Großteil des Lebensmittelkonsums statt, aber auch peri-urbane und rurale Lebensmittelumfelder kommen zu Sprache. Nach der Einführung in das Konzept beschäftigen wir uns mit dem Lebensmittelsystem und dem Agrarregime sowie ihren Akteuren. Fragen nach Ernährungssicherheit und -gerechtigkeit sowie Ernährungsweisen und Korporealität führen uns zu politischen Maßnahmen und sozialen Bewegungen. Schließlich reflektieren wir Zukunftsperspektiven urbaner food environments, besonders angesichts von Herausforderungen durch den Klimawandel und von Chancen und Limitierungen digitaler Lebensmittelkulturen. Während des Seminars werden die eigenständigen Recherchen und daraus erarbeiteten Hausarbeiten vorgestellt und vertieft diskutiert. Aus dem Verfassen der Hausarbeit, ihrer Präsentation und der aktiven Teilnahme während des Seminars setzt sich die Abschlussleistung zusammen. Für die Hausarbeiten kann aus einem Themenpool ausgewählt werden, oder es besteht die Möglichkeit, in Absprache mit der Dozentin, einen eigenen Schwerpunkt zu setzen. Inhalte der Vorbereitungssitzung 30.01. - Übersicht Seminarplan Leistungsanforderungen - Grading Grid - Definition von Food Environments - Überblick über die Entwicklung von Food Environments - Theoretische Zugänge: Food system & food regime theory, intersectional food inequalities - Schlüsselbegriffe: Globalisierung, Akteure, Ernährunssicherheit und -gerechtigkeit, Ernährungsweisen und Korporealität, politische Maßnahmen und soziale Bewegungen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung - Feministische Recherchemethoden - Themenvergabe *Vorläufige* Überthemen der Seminartermine, allgemeine Fragestellungen und mögliche Beispiele/Schwerpunkte zur Auswahl für Hausarbeiten/Präsentationen: Woche 1 : 16.04. Raumstrukturen von food environments „Inwiefern unterscheiden sich die Raummodelle von Food Environments? Welche Vor- und Nachteile bergen diese?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Dimensionen, Faktoren, Modellierung Woche 2 : 23.04. Lebensmittelsysteme „Was lässt sich von systemtheoretischen Zugängen zu Lebensmitteln ablesen?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Industrielle vs. agroökologische Systeme, Bio-Lieferketten, indigene Systeme Woche 3 : 30.04. Agrarregime „Welche Phasen zeichnen sich in der Agrarregimetheorie ab und inwiefern hängen sie mit dem Lebensmittelkonsum entlang globaler Lebensmittelketten zusammen?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Corporate Food Regime, Grüner Kapitalismus, Krisen und Restrukturierungen Woche 4: 07.05. Ernährungssicherheit „Wie haben sich die Diskurse um Ernährungssicherheit von der sogenannten Grünen Revolution bis heute verändert?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Techno-fixes, technological packages, Indikatoren Woche 5 : 14.05. Intersektionale Ungleichheiten in food environments „Welche Auswirkungen haben soziale Ungleichheiten auf den Zugang zu Lebensmitteln?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Fallstudie im globalen Süden, Fallstudie in Deutschland, food deserts & food swamps Woche 6 : 21.05. Ernährungsgerechtigkeit „Was sind die Ansätze, die Ernährungsgerechtigkeit in Deutschland fördern möchten?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Community gardening, Tafeln, beitragsfreies Mittagessen in Kita und Schulen (die Sitzung am 28.05. entfällt wegen der Summer School des Zentrums für Klimaresilienz) Woche 7 : 04.06. Ernährungsweisen „Inwiefern hängen bestimmte Ernährungsweisen mit Gruppenidentität zusammen?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Veganismus und Tierwohldiskurse, nationale und globale food culture, fast food Woche 8 : 11.06. Korporealität „Wie wirkt sich Ernährung auf körperliche Wahrnehmungen und Stigmata aus?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Adipositas, Gesundheit und Schlankheit, Schwellen der Fülle Woche 9 : 18.06. Lebensmittelpolitik „Welche politischen Maßnahmen zielen auf gesunde und nachhaltige Lebensmittelpraktiken von Verbraucher:innen ab?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Bürgerrat Ernährung, Besteuerung bestimmter Inhaltsstoffe, Labelling Woche 10 : 25.06. Food movements „Was sind die Gegenentwürfe zum Status Quo von food environments, die aus einschlägigen food movements hervorgehen?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Slow Food, La Via Campesina, alternative Lebensmittelnetzwerke (AFNs) Woche 11 : 02.07. Auswirkungen des Klimawandels auf food environments „Wie wirken sich Knappheit und Krisen um Lebensmittel auf das Konsumverhalten aus?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: indigene livelihood, food waste, Saatgut Woche 12 : 09.07. Nachhaltigkeitsperspektiven in food environments „Welche ökologischen Transitionen sind für urbane food environments zentral?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Food sharing, agroökologische Lebensmittelpraktiken, indigenous good living philosophies Woche 13 : 16.07. Digitalisierung in food environments „Inwiefern entstehen durch die zunehmende Verstrickung zwischen physischem und digitalem Raum neue Herausforderungen und Chancen?“ mögliche Beispiele/Schwerpunkte: Arbeitsbedingungen in der food delivery, der Einfluss von Instagram auf Lebensmittelästhetik, der Einfluss von einer bestimmten Plattform auf Nachhaltigkeit/Gesundheit/Körperbilder Woche 14 : 23.07. (Wrap-up) - Ein finaler Seminarplan folgt in Kürze - |