Zwei neue europäische Richtlinien (RL 2019/770 und RL 2019/771) haben das Verbraucherprivatrecht in Deutschland vor kurzem teils erheblich umgeformt. Dadurch wird versucht, das geltende Zivilrecht an die digitale Welt anzupassen. Das Seminar wird den Einflüssen des europäischen Verbraucherrechts auf das deutsche Privatrecht nachgehen und versuchen, eine Entwicklungslinie zu verfolgen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Folgende Themen können vergeben werden:
1. Das Konzept der typisierten Schuldverträge im BGB,
2. Das Äquivalenzprinzip und seine Funktion im Schuldrecht,
3. Die Fernabsatzrichtlinie 1997/7/EG und ihr Schutzmodell,
4. Die Verbrauchsgüterkaufrichtlinie 1999/44/EG und ihr Schutzmodell für den elektronischen Geschäftsverkehr,
5. Die Verbraucherrechterichtlinie 2011/83/EU und ihr Bild digitaler Gehalte,
6. Das Kaufrecht des BGB: Gewährleistungsrechte vor der Schuldrechtsmodernisierung 2002,
7. Das Kaufrecht des BGB: Hauptleistungspflichten und Nacherfüllung im geltenden BGB,
8. Das Kaufrecht des BGB: Die Funktion des Gefahrübergangs im geltenden BGB,
9. Pflichten und Gewährleistung im geltenden Werkvertragsrecht,
10. Pflichten und Gewährleistung im geltenden Mietrecht,
11. Die neue Warenkaufrichtlinie 2019/771 und ihr Bild vom Pflichtenprogramm eines Kaufvertrags,
12. Die neue Richtlinie zu digitalen Inhalten und digitalen Diensten 2019/770 und ihr Konzept von Vertrag und Gewährleistung,
13. Grundzüge des Charakters der Umsetzungsgesetzgebung zu den Richtlinien 2019/770 und 2019/771 in das deutsche Zivilrecht,
14. Der geplante Digital Services Act (COM/2020/825 endg.) der Europäischen Union, seine Gehalte und sein Kontext,
15. Produkt- und Produzentenhaftung im digitalen Umfeld.
