Digicampus
Seminar: Pietismus und Aufklärung - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Pietismus und Aufklärung
Veranstaltungsnummer 04-02-VN-00334
Semester WS 2017/18
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 16.10.2017 14:00 - 15:30, Ort: 1019 Geb. D (30 Pl.) [PhilSoz]
Teilnehmende Das Seminar richtet sich an alle Studierende der Theologie. Teilnahmevoraussetzung ist neben der Übernahme eines Referats die gründliche Lektüre der Texte und die aktive Teilnahme an der Seminardiskussion.
Voraussetzungen Alle Studierenden: Anmeldung online zur Veranstaltung im digicampus;
Modularisiert Studierende: Anmeldung zur Modulabschlussprüfung bei STUDIS.
Lernorganisation Die Lehrveranstaltungen der Systematischen Theologie bieten die Möglichkeit einer gezielten, fachlich betreuten und thematisch vertieften Vorbereitung auf die Modulprüfungen und das erste Staatsexamen und fördern nicht zuletzt die Einübung von fachspezifischen unverzichtbaren methodischen Kompetenzen. Deshalb ist der Besuch dringend zu empfehlen. Wenn Sie dieses Angebot nutzen möchten und teilnehmen, geschieht dies unter den von dem/der DozentIn getroffenen Bedingungen.

Diese Bedingungen lauten in den Seminaren am Lehrstuhl Systematische Theologie:
Eine Seminarteilnahme ist nur als ganze möglich, d.h. der/die Teilnehmende verpflichtet sich zur regelmäßigen Anwesenheit. [Fehlzeiten bis zu zwei Sitzungen sind möglich – bei bis zu zwei weiteren
(begründeten) Fehlzeiten können die fehlenden Kenntnisse und Kompetenzen mittels je eines Essays nachgewiesen werden.]
Leistungsnachweis Hausarbeit (mit unterschiedlichen Fragestellungen: a) über ein ausgewähltes Thema aus einem Modulbereich aus B II [Umfang: 12-15 Seiten] und b) zu je einem weiteren Themen aus jedem Modulbereich [Umfang jeweils 2-3 Seiten]).
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise - M. Brecht: Art. Pietismus. In: EKL(3), Bd. 3, Sp. 1215 - 1220 (zur ersten Einführung).
- J. Wallmann: Der Pietismus. Göttingen 1990 (= Die Kirche in ihrer Geschichte, 0,1) (knappe, vorzügliche Gesamtdarstellung).
- M. Brecht, (Hg.): Geschichte des Pietismus. Bd. 1, Göttingen 1993; Bd. 2, Göttingen 1995 (großangelegte Gesamtdarstellung).
- Zur Aufklärung vgl. vorläufig die Artikel in RGG (3); RGG (4), TRE und EKL (3).

Kommentar/Beschreibung

Pietismus und Aufklärung sind zweifellos die beiden für die Geistes- und Sozialgeschichte Deutschlands im 17. und 18. Jahrhundert wirkmächtigsten religiösen und intellektuellen Strömungen.

Der Pietismus entstand in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Gegenbewegung gegen die diagnostizierte dogmatische Erstarrung in Kirche und Theologie und betonte demgegenüber die Bedeutung des Herzens, des persönlichen Glaubens und der tätigen Lebensgestaltung im Zeichen der als „Wiedergeburt“ verstandenen Bekehrung zu Christus. In der Folge entwickelte er sich zu einer weit über den kirchlichen Binnenraum hinaus kulturprägenden Reformbewegung. Aus der Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, besonders aber auch der Pädagogik ist der Pietismus nicht wegzudenken. Im Seminar soll die Geschichte des Pietismus vor allem anhand der wichtigsten Gestalten Philipp Jakob Spender, August Hermann Francke und Nikolaus Ludwig von Zinzendorf behandelt werden.
Die Aufklärung teilte den Protest gegen kirchlich-autoritäre Bevormundung und betonte ebenso wie der Pietismus die Bedeutung des individuellen Subjekts sowie der konkreten Lebenspraxis. Freilich stand die aufklärerische Überzeugung von der Vernunft als dem allgemeingültigen und jedem Individuum zugänglichen Wahrheitskriterium von Anfang an in einer starken Spannung nicht nur zur kirchlichen Doktrin, sondern auch zur pietistischen Überzeugung von der Nutzlosigkeit und Verkehrtheit der Einsichten der Nichtwiedergeborenen. Anders als etwa in Frankreich war die deutsche Aufklärung gleichwohl weithin nicht antichristlich; sie versuchte aber die christliche Offenbarungswahrheit kritisch so zu reformulieren, dass sie der natürlichen Vernunft nicht widerspräche. Ein wichtiger Effekt der christlichen Aufklärung ist die Entstehung einer historisch-kritischen Erforschung der Christentumsgeschichte und dabei bes. der biblischen Schriften. Im Seminar sollen exemplarisch Lessings Streit mit dem Hamburger Pastor Goeze um die Auferstehung Jesu, Semlers Historisierung des biblischen Kanons sowie Kants aufgeklärte Religionsphilosophie behandelt werden.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Pietismus und Aufklärung".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 04.09.2017, 00:01 bis 20.10.2017, 23:59.