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Seminar: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen (Auszüge) - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen (Auszüge)
Untertitel Blockseminar
Veranstaltungsnummer 04 01 02 0008
Semester SS 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 30
maximale Teilnehmendenanzahl 30
Wartelisteneinträge 2
Heimat-Einrichtung Philosophie mit Schwerpunkt Ethik
beteiligte Einrichtungen Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Donnerstag, 25.07.2024 09:30 - 18:30, Ort: 3066 Geb. D (25 Pl.) [PhilSoz]
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Primärliteratur:
 Arendt, Hannah [VA]: Vita activa, oder: Vom tätigen Leben, München (1958/1967), 1999(11).
 Arendt, Hannah [TH]: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft (1966), München, Zürich 1986 / 2000(7).
 Arendt, Hannah: [EJ1] Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen (m. einem „Einleitenden Essay“ von Hans Mommsen), Leipzig 1990 (München 1964 / 1986); orig. Eichmann in Jerusalem: A Report on the Banality of Evil. New York, Viking Press, 1963. Neuausgabe: [EJ2] Eichmann in Jerusalem, hg. v. Thomas Meyer, übers. v. Brigitte Granzow, Nachwort v. Helmut König, München 2022.
 Arendt, Hannah [DS]: Das Urteilen. Texte zu Kants Politischer Philosophie, hg. u. Essay v. Ronald Beiner, München, Zürich 1985.
 Arendt, Hannah [VS]: Die vollendete Sinnlosigkeit, in: dgl., Nach Auschwitz. Essays & Kommentare 1, Berlin 1989, S. 7 – 30.
 Arendt, Hannah [PV] Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur?, hg. u Essay v. Knott, Marie Luise: Auf der Suche nach den Grundlagen für eine neue politische Moral; München 2018 (Auszüge: Nach Auschwitz. Essays & Kommentare 1, Berlin 1989, S. 81 – 97).
 Arendt, Hannah, Was ist Existenz-Philosophie?, in: dgl.: Sechs Essays. Anton Hain, Frankfurt 1990 (https://hannah-arendt-edition.net/textgrid/data/3p/pdf/III-001-existenzPhilosophie.pdf)
 Arendt, Hannah [LG]: Vom Leben des Geistes. Das Denken. Das Wollen, hg. v. Mary McCarthy (aus dem Nachlass), München, Zürich 1998.
 Arendt, Hannah [ÜB]: Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik (Nachlass hg. v. Jerome Kohn), m. Nachwort v. Augstein, Franziska: Taten und Täter, München 2003.
 Arendt, Hannah [POL]: Was ist Politik? Aus dem Nachlass (hg. v. U. Ludz), München, Zürich 2005(2).
 Arendt, Hannah [WV]: Ich will verstehen. Selbstauskünfte zu Leben und Werk, München, Zürich 2005.
 Kant, Immanuel [RB]: Über das radicale Böse in der menschlichen Natur, in: Berlinischen Monatsschrift, April 1792, 323 – 385; Und: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Einl. v. Bettina Stangneth, Hamburg 2017(2), S. 21 – 69.
 Platon, Gorgias, in: Werke in 8 Bde. (griechisch – deutsch), hg. v. G. Eigler, Bd. 2, Darmstadt 1990. http://www.opera-platonis.de/Gorgias.pdf


Sekundärliteratur / links zur Rezeption und zum Prozess (Auswahl):
 Renz, Werner: Interessen um Eichmann: israelische Justiz, deutsche Strafverfolgung und alte Kameradschaften, Hamburg 2012.
 Renz, Werner: Fritz Bauer und das Versagen der Justiz. Nazi-Prozesse und ihre "Tragödie", Hamburg 2015.
 Renz, Werner: Auschwitz vor Gericht. Fritz Bauers Vermächtnis und seine Missachtung, Hamburg 2018.
 Renz, Werner [U]: Der Staat Israel gegen Adolf Eichmann. Das Urteil, mit einer Einführung von Werner Renz u. einem Nachwort v. Leora Bilsky, Hamburg 2021.
 Renz, Werner: ad Hannah Arendt. Eichmann in Jerusalem. Die Kontroverse um den Bericht "von der Banalität des Bösen", Hamburg 2021.
 Smith, Gary (Hg.): Hannah Arendt. Revisited: Eichmann in Jerusalem und die Folgen, Frankf. a.M. 2000.
 Stangneth, Bettina: Eichmann vor Jerusalem. Das unbehelligte Leben eines Massenmörders, Zürich, Hamburg 2011 (Reinbek bei Hamburg 2021(3)).
 Wojak, Irmtrud: Eichmanns Memoiren. Ein kritischer Essay, Frankfurt a.M., New York 2001.
Links:
(1) https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/330724/vor-60-jahren-beginn-des-eichmann-prozesses/
(2) https://www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/geteilte-geschichte/343073/fritz-bauers-robe/
(3) https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/hannah-arendt-und-der-eichmann-prozess
(4) https://www.youtube.com/user/EichmannTrialEN
(5) https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/240926/die-wannseekonferenz/
(6) https://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/der-zweite-weltkrieg/199409/krieg-und-holocaust/
(7) https://www.nsdoku.de/
(8) https://www.deutschlandfunkkultur.de/neue-arendt-biographie-denken-als-rettung-dlf-kultur-ffb7dca6-100.html
Sekundärliteratur zur Autorin und Thema:
 Althaus, Claudia: Erfahrung denken — Hannah Arendts Weg von der Zeitgeschichte zur politischen Theorie, Göttingen 2000.
 Barley, Delbert: Hannah Arendt. Einführung in ihr Werk, Freiburg, München 1990.
 Benhabib, Seyla: Hannah Arendt. Die melancholische Denkerin der Moderne, Hamburg 1998(2).
 Bielefeldt, Heiner: Wiedergewinnung des Politischen. Königshausen & Neumann, Würzburg 1993.
 Grunenberg, Antonia: Arendt, Freiburg i.Br. 2003.
 Heuer, Wolfgang; Heiter, Bernd; Rosenmüller, Stefanie (Hrsg.): Arendt Handbuch. Leben - Werk – Wirkung, Stuttgart 2011.
 Jaeggi, Rahel: Welt und Person — Zum anthropologischen Hintergrund der Gesellschaftskritik Hannah Arendts, Berlin 1997.
 Rebentisch, Juliane: „Der Streit um Pluralität“. Auseinandersetzungen mit Hannah Arendt, Berlin 2022.
 Schönherr-Mann, Hans-Martin: Hannah Arendt. Wahrheit, Macht, Moral, München 2006.
 Stangneth, Bettina: Böses Denken. Reinbek bei Hamburg 2016.
 Vowinckel, Anette: Hannah Arendt — Zwischen deutscher Philosophie und jüdischer Politik, Berlin 2004.
Videos:
(1) https://www.zdf.de/dokumentation/zur-person //
(2) https://www.youtube.com/watch?v=J9SyTEUi6Kw
(3) https://www.youtube.com/watch?v=GN6rzHemaY0
(4) Podcast: https://www.rbb-online.de/rbbkultur/podcasts/beitraege/hannah-arendt-endlich-verstehen/hannah-arendt-endlich-verstehen_03.html

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Als der Bericht Hannah Arendts zum Eichmann Prozess im Mai 1963 in den USA und schließlich 1964 in deutscher Übersetzung erschien, spiegelte er nicht nur ein weltweites Interesse an einem Prozess eines am Holocaust maßgeblich verantwortlichen Kriegsverbrechers wider, sondern konfrontierte neben der breiten Öffentlichkeit insbesondere auch Freunde und politische Institutionen mit provokanten Analysen und Thesen anlässlich der grauenhaften Verbrechen des Naziregimes.
Die Veröffentlichung löste infolge vielfältige kontroverse Reaktionen aus, die neben den kritischen politischen Inhalten ihrer Publikation auch den Untertitel „Banalität des Bösen“ betraf. Die im Bericht u.a. dokumentierte Struktur der Funktionen des totalitären Regimes, offengelegt durch Eichmann im Prozess, ließ zumindest eine (bisher beliebte) Reaktion der Abwehr einer Auseinandersetzung nicht mehr zu: die Dämonisierung des Bösen in Form der Projektion lediglich auf die Person Hitler und seine Nazi-Klicke. Die bestialischen Verbrechen nötigen hingegen zu einer komplexeren Auseinandersetzung mit dem Phänomen des „Bösen“: ich will verstehen – eine zentrale Intention von Hannah Arendt.
Das Seminar nimmt in Arendts Prozessbericht (in Auszügen) zu Eichmann den Ausgang, um sich infolge mit ihren philosophischen Überlegungen zum Bösen, zur Moralphilosophie nach dem Zivilisationsbruch Auschwitz auseinander zu setzen: wie ist Moralphilosophie nach Auschwitz (noch) möglich?
Zwar werden von den TeilnehmerInnen keine philosophischen Vorkenntnisse, jedoch wird eine aktive Teilnahme in Form der Übernahme einer Präsentation erwartet.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: Hannah Arendt: Banalität des Bösen (Eichmann in Jerusalem).".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 14.04.2024 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.