Seit den 1980er Jahren diagnostiziert die Soziologie eine zunehmende Auflösung der herkömmlichen Form von Ehe und Familie zugunsten einer bis heute fortschreitenden Individualisierung und Pluralisierung privater Lebensformen. Damit einher geht eine wachsende Entgrenzung und Verflüssigung der bislang vorherrschenden Lebensalter-Ordnung mit ihren eindeutigen Kennzeichnungen und Zuordnungen zu verschiedenen Lebensphasen wie Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter und Alter. Ebenso findet sich eine wachsende Diversifizierung von Lebensverläufen in Verbindung mit einem grundlegenden Wandel der modernen Normalbiographie in ihrer geschlechtsspezifischen Schematik von Arbeit und Leben hin zu flexiblen Wahlbiographien von Männern und Frauen mit neuen, riskanten Wahlchancen und -zwängen.
Die Vorlesung wird sich auf diesen Bereich der privaten Lebensformen und der Lebensalter/-phasen in der modernen Gesellschaft konzentrieren, um entlang einer Diskussion der genannten Entwicklungen einen Einblick in soziologisches Denken zu geben, in soziologische Grundbegrifflichkeiten einzuführen sowie soziologisches Grundwissen zur Theorie und Empirie moderner Gesellschaften zu vermitteln.
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