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Proseminar mit Übung: PS/Ü Unerträgliches Erzählen - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar mit Übung: PS/Ü Unerträgliches Erzählen
Untertitel Vom Unsagbaren in literarischen Texten des 19., 20. und 21. Jahrhunderts
Semester SS 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 16
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Professur)
Veranstaltungstyp Proseminar mit Übung in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Donnerstag, 16.05.2024 08:15 - 09:45, Ort: (Y, 1002/1003)
Teilnehmende maximal 20 Studierende
Voraussetzungen Erfolgreicher Besuch des GK NDL;
Erste Erfahrungen mit dem Erstellen wissenschaftlicher Arbeiten
Lernorganisation Eine regelmäßige, aktive und engagierte Teilnahme sowie hohe Lesebereitschaft werden erwartet.
Leistungsnachweis Proseminar: Hausarbeit
Übung: Essay
sowie
Moderation mit Thesenpapier
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Primärtexte (Auswahl):

Bachmann, Ingeborg: Undine geht (1961)
Fallwickl, Mareike: Die Wut die bleibt (2022)
Funk, Mirna: Zwischen Du und Ich (2021)
Jelinek, Elfriede: Lust (1992)
Kundera, Milan: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (1987)

Sekundärliteratur (Auswahl):

Brownmiller, Susan: Gegen unseren Willen. Vergewaltigung und Männerherrschaft, Frankfurt am Main
1978.
Dane, Gesa: »Zeter und Mordio«. Vergewaltigung in Literatur und Recht, Göttingen 2005.
Eichenberg, Christiane/ Zimmermann, Peter: Einführung Psychotraumatologie, München 2017.
Fäcke, Julia: An den Grenzen der Sprachen. Literarische Beschreibungen des Unsagbaren am Beispiel der
späten Prosa Ingeborg Bachmanns und Samuel Becketts, Würzburg 2013.
Fischer, Gottfried: Psychoanalyse und Psychotraumatologie, in: Wolfram Mauser u.a. (Hrsg.), Freiburger
literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse Band 19, Trauma,
Würzburg 2000, S. 11-26.
Fischer, Gottfried/ Riedesser, Peter: Lehrbuch der Psychotraumatologie. 5. Auflage, München 2020.
Grugger, Helmut: Trauma-Literatur-Moderne. Poetische Diskurse zum Komplex des Psychotraumas seit
der Spätaufklärung, Wiesbaden 2017.
Hegmann, Michelle: Ästhetik der Unterwerfung. Sexualisierte Gewalt in deutschen Romanen der
Gegenwart, Marburg 2020.
Köhnen Ralph/ Scholz Sebastian: Diskursbestimmung des Traumas, in: Ralph Köhnen u.a. (Hrsg.), Die
Medialität des Traumas. Eine Archäologie der Gegenwartskultur, Frankfurt am Main 2006, S. 7-16.
Milevski, Urania: Stimmen und Räume der Gewalt. Erzählen von Vergewaltigung in der deutschen
Gegenwartsliteratur, Bielefeld 2016.
Penny, Laurie: Unsagbare Dinge. Sex, Lügen und Revolution, Hamburg 2014.
Sanyal, Mithu M.: Vergewaltigung, Hamburg 2016.
Wolters, Laura: »Und bist du nicht willig…«. Eine gewaltsoziologische Perspektive auf sexuelle Gewalt, in:
Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung 27 (2018), Grauzonen. Über
sexuelle Gewalt, S. 31-53.
ECTS-Punkte 5 - 10

Räume und Zeiten

(Y, 1002/1003)
Donnerstag: 08:15 - 09:45, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Wir wenden uns im Rahmen dieses Proseminars literarischen Texten zu, welche unerträgliche Dinge erzählen, unerträglich erzählen und unerträglich (aus-)wirken - auf die literarischen Figuren und uns als Rezipientinnen und Rezipienten. Gleichzeitig stellt sich die Frage, was als Unerträglich gilt. Unsagbares vielleicht? Ein Widerspruch in sich, oder? Was wird textlich und erzählerisch möglicherweise verdrängt, verschwiegen oder mehr oder weniger still ertragen?
Wir besprechen Unerträgliches im Zwischenmenschlichen:
Gewaltformen wie Folter, Kriegsverbrechen oder sexualisierte Gewalt sowie diverse Traumata. Aber auch Leiden durch Liebe soll zum Thema gemacht werden. Wir wenden uns einschlägigen und neueren Textauszügen aus der Literatur vom 19. bis 21. Jahrhundert zu. Ebenso behandeln wir spezifische Fachtexte.

Ablauf:
In ergiebigen Kursgesprächen sollen die Untersuchungsgegenstände auf ihre Erzählstrategien hin geprüft werden, um etwaige Parallelen und Unterschiede festzustellen. Drei Primärtexte werden in Gänze gelesen. Diese bitte ich Sie, vorab zu kaufen und zeitnah zu lesen. Es handelt sich um:
-Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
-Mirna Funk: Zwischen Du und Ich
-Mareike Fallwickl: Die Wut die bleibt
Die restliche Leseliste wird Ihnen in Auszügen zur Verfügung gestellt werden. Weiter werden sogenannte Moderationen abgehalten (keine Referate), in denen über selbst aufgestellte Thesen diskutiert werden soll.

Content Warnung:
Wir beschäftigen uns mit Literatur, die sich zum Teil mit gravierenden, verstörenden Gewalthandlungen auseinandersetzt. Einige Texte erzählen sehr konkret und im Detail von sexualisierter Gewalt. Ich bitte Sie daher, den Kurs nur dann zu belegen, wenn Sie sich dem gewachsen fühlen. Weiter geht es uns als Literaturwissenschaftler*innen NICHT darum, uns ausschließlich auf die Inhalte zu fokussieren und diese psychologisch zu bewerten. Die Texte dienen ausschließlich als Analysekorpus.
Ziel dieses Kurses ist es primär, sich klarzumachen, WARUM Menschen über Unsagbares schreiben (insofern diese Frage beantwortbar ist), WIE über Trauma geschrieben wird und WELCHE literarischen Werkzeuge von den Autor*innen genutzt werden.

Hinweis: Diese Veranstaltung eignet sich für eine Berücksichtigung im Zertifikatsprogramm 'Jüdische Studien'.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: PS Unsagbares erzählen".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 10.04.2024 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 04.03.2024, 08:00 bis 08.04.2024, 23:59.