Seminar: Grundfragen der Temporik – Zeit und Ewigkeit aus kulturgeschichtlicher und theologischer Perspektive - Details

Seminar: Grundfragen der Temporik – Zeit und Ewigkeit aus kulturgeschichtlicher und theologischer Perspektive - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Grundfragen der Temporik – Zeit und Ewigkeit aus kulturgeschichtlicher und theologischer Perspektive
Veranstaltungsnummer 04-02-VN-00420
Semester WS 2023/24
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 23
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 18.10.2023 14:00 - 15:30
Teilnehmende Das Seminar richtet sich an alle Studierende der Evangelischen Theologie und Studierende der Europäischen Kulturwissenschaft (kein EWS-Erwerb möglich!). Unabdingbare Teilnahmevoraussetzung ist neben der Übernahme eines Referats die gründliche Lektüre der Texte und die aktive Teilnahme an der Seminardiskussion.
Voraussetzungen Alle Studierenden: Anmeldung online zur Veranstaltung im digicampus sowie Anmeldung zur Modulabschlussprüfung bei STUDIS.
Lernorganisation Die Lehrveranstaltungen der Systematischen Theologie bieten die Möglichkeit einer gezielten, fachlich betreuten und thematisch vertieften Vorbereitung auf die Modulprüfungen und das erste Staatsexamen und fördern nicht zuletzt die Einübung von fachspezifischen unverzichtbaren methodischen Kompetenzen. Deshalb ist der Besuch dringend zu empfehlen. Wenn Sie dieses Angebot nutzen möchten und teilnehmen, geschieht dies unter den von dem/der Dozent*in getroffenen Bedingungen.
Diese Bedingungen lauten in den Seminaren am Lehrstuhl Systematische Theologie: Eine Seminarteilnahme ist nur als ganze möglich, d.h. der/die Teilnehmende verpflichtet sich zur regelmäßigen Anwesenheit. [Fehlzeiten bis zu zwei Sitzungen sind möglich – bei bis zu zwei weiteren (begründeten) Fehlzeiten können die fehlenden Kenntnisse und Kompetenzen mittels je eines Essays nachgewiesen werden.]
Leistungsnachweis Erwerb eines Beteiligungsnachweises (dokumentierte Leistung, z.B. Thesenpapier) und/oder Hausar-beit; (Gesamt-)Modulabschluss: Hausarbeit (mit unterschiedlichen Fragestellungen: a) über ein ausgewähltes Thema aus einem Modulbereich aus B II [Umfang: 12-15 Seiten] und b) zu je einem weiteren Thema aus jedem Modulbereich [Umfang jeweils 2-3 Seiten]).
Es besteht die (freiwillige) Möglichkeit, die einzelnen Aufgabenstellungen zu zeitlich getrennten Prüfungsterminen zu erbringen.
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Wird in der 1. Sitzung bekanntgegeben.
Sonstiges Das Seminar findet im Raum 2127 im Gebäude D statt

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Mittwoch: 14:00 - 15:30, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

»Was also ist die Zeit?« fragt bereits der Kirchenvater Augustinus (354-430), der bekanntlich zu den einflussreichsten Theologen und Philosophen der christlichen Spätantike zählt. Und er fährt fort: »Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es. Wenn ich es einem erklären will, der danach fragt, weiß ich es nicht.« Seine Bemerkung dürfte auch heute noch auf Verständnis treffen. Und das, obwohl wir alle ständig mit der Zeit zu tun haben: Morgens klingelt er Wecker und erinnert uns daran, dass es Zeit ist, aufzustehen; der Kalender weist uns darauf hin, dass Mittwoch ist und wir pünktlich zur Lehrveranstaltung an der Uni sein sollten; wir treten auf die Straße und sehen ein Haus, das im 19. Jahrhundert erbaut wurde, daneben ein Baum, der noch älter sein könnte. Uns begegnen also gegenwärtig Vergangenheiten und gleichzeitig vergangene Gegenwarten. Und dann ist da ja auch noch die Zukunft! Was mag wohl kommen, wenn unsere Zeit einmal abgelaufen sein wird?

Zeitfragen beschäftigen die Menschen seit jeher, sie bilden eine anthropologische Konstante. Das Christentum hat eine über Jahrhunderte gültige wirkmächtige Antwort präsentiert: Nach dem irdischen Dasein wartet die Ewigkeit. In der menschlichen Vorstellung bewegte sich ihr Leben also auf ein klares Ziel hin. In der Moderne brach dieses Verständnis auch im Zuge der Säkularisierungstendenzen auf; der Mensch erkannte sich als aktiv handelndes Individuum, das selbst in der Lage schien, in sein Leben einzugreifen und es zu gestalten. Es bedurfte also neuer Überlegungen, Erklärungen und Antwortversuchen, denn die Fragen nach der Sinnhaftigkeit der zeitlichen Existenz, ihrer Kontingenz und Geschichtlichkeit, aber auch der Kontingenz und Endlichkeit der Welt stellen sich weiterhin. Die religiöse Idee eines Jenseits, eines Lebens nach dem Tod und einer Ewigkeit ist erklärungsbedürftig geworden.

Wir wollen in diesem (Pro)Seminar Schlaglichter darauf werfen, wie Menschen in unterschiedlichen Epochen (wieder ein Zeitbegriff!) ihre Gegenwarten wahrnahmen, was sie sich erhofften, nach ihrem Tod vorzufinden und welchen Stellenwert Vorstellungen von Ewigkeit(en) sowie des Göttlichen hatten.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: N. N.".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 21.08.2023, 00:01 bis 26.10.2023, 23:59.