Literatur (jeweils mit weiteren Literaturhinweisen)
Voigt, Stefanie: Das Geheimnis des Schönen. Über menschliche Kunst und künstliche Menschen oder: Wie Bewusstsein entsteht, Münster 2005 (Darstellung des Bewusstseinsmodells; Lektüre vor dem Blocktermin empfohlen)
― : Ästhetik-Theorie. Eine Sammlung von hundert Karteikarten zu Autoren und Begriffen, Marburg 2009
― : Erhabenheit. Über ein großes Gefühl und seine Opfer. Würzburg 2011
Voigt, Uwe: Wie ist es, ein Mikrosubjekt zu sein? In: Manfred Negele/Jan-Levin Propach (Hgg.), Geist-Erfahrung. Ein Beitrag zu einem Erfahrungsbegriff für die Geisteswissenschaften, Würzburg 2019, S. 61-78.
― : Eingestimmte Subjekte? Das Kombinationsproblem des Panpsychismus im Licht der Atmosphärenkonzeption der Neuen Phänomenologie. In: Barbara Wolf / Christian Julmi (Hgg.), Die Macht der Atmosphären, Freiburg 2020 (im Erscheinen).
Blockveranstaltung per Zoom: Freitag, 22. 1. 2021; Freitag, 28. 1. 2021; Freitag, 5. 2. 2021: jeweils 10-18 Uhr mit Mittagspause
Ästhetische Erfahrung gilt nach wie vor weithin als schöne, aber zweckfreie und unbeschreibbare Nebensache. Dementsprechend wird ihre theoretische Untersuchung häufig für ein unbedeutendes Nischenfach gehalten. Dem steht folgende These gegenüber: Die Fähigkeit, etwas als schön zu erleben, ist das Kernphänomen des menschlichen Bewusstseins. Dieses Phänomen ist so komplex wie das Bewusstsein selbst und lässt sich daher nur interdisziplinär auf eine angemessene Weise erschließen. Daher ist der Schlüssel zum Bewusstsein in einer interdisziplinären Ästhetiktheorie zu finden, die auch Motive der philosophischen Ästhetiktradition aufgreift. Eine solche Ästhetiktheorie liegt in Gestalt eines umfassenden Bewusstseinsmodells vor, das im Rahmen einer systemtheoretischen, an der Künstliche-Intelligenz-Forschung orientierten Psychologie entwickelt worden ist, aber anders als die klassische KI Ästhetik eben nicht als eine späte und hochstufige, sondern als eine ursprüngliche und tragende Komponente ansetzt.
In diesem Seminar geht es darum, die Ästhetiktheorie am Leitfaden jenes Modells kennenzulernen und dabei das Modell zu diskutieren und im Hinblick auf seine möglichen Anwendungsbereiche zu prüfen, die auch in den Fächern der beteiligten Studierenden gesucht werden können.
Im Zusammenhang damit betrachten wir die Rolle, die das Erleben ästhetischer Qualitäten in der aktuellen Philosophie des Geistes spielen: Ist die Fähigkeit, überhaupt etwas zu empfinden, das grundlegende Charakteristikum von Bewusstsein? Und wenn die uns vertrauten bewussten Subjekte auf dem Zusammenschluss von Mikrosubjekten beruhen, wie der Panpsychismus dies behauptet, ist dann nicht auch dieser Zusammenschluss ein ästhetisches Erlebnis von besonderer Art?
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