Digicampus
Hauptseminar: HS Lire comme geste de révolte - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.
Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: HS Lire comme geste de révolte
Semester WS 2019/20
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 3
Heimat-Einrichtung Romanische Literaturwissenschaft Französisch/Italienisch
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 17.10.2019 10:00 - 11:30, Ort: (D 2127a)
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache französisch
Literaturhinweise Zur Einführung (Auswahl):

Barth, Susanne: Mädchenlektüren. Lesediskurse im 18. und 19. Jahrhundert, Frankfurt a. M. [u.a.]: Campus 2002.

Brouard-Arends, Isabelle: Lectrices d’Ancien Régime, Rennes: Presses universitaires de Rennes 2003.

Camus, Marianne/Rétif, Françoise: Lectrices. La littérature au miroir des femmes, Dijon: Éditions Universitaires de Dijon 2004.

Kulessa, Rotraud von: Entre la reconnaissance et l’exclusion. La position de l’autrice dans le champ littéraire en France et en Italie à l’époque 1900, Paris: Champion 2011.

Stead, Évanghélia: La chair du livre. Materialité, imaginaire et poétique du livre fin-de-siècle, Paris: Presses de l’université Paris-Sorbonne 2012.
ECTS-Punkte 8

Räume und Zeiten

(D 2127a)
Donnerstag: 10:00 - 11:30, wöchentlich (1x)
Keine Raumangabe
Donnerstag: 10:00 - 11:30, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

Die Zeit zwischen 1880 und 1910 ist nicht nur für Frankreich eine Epoche tiefgreifender Veränderungen auf allen Gebieten des menschlichen Handelns. Zu den betreffenden Transformationen gehört u.a. auch die stärker werdende Präsenz der Frau als Produzentin und Rezipientin von Kulturgütern. Sie, die allererste Protagonistin jener Jahre, liest auf der Promenade, im Café, im Theater und zu Hause. Das Buch ist oft ihr wichtigster Begleiter. Schreiben und Lesen werden zu Bedürfnis und Leidenschaft, während die Frau selbst als Autorin und Leserin zu einem idealen Untersuchungsobjekt für die Überprüfung der Geschlechterordnung wird.
Das Buch als Mittel zum Wissen und damit als Zugang zu jener Welt, an der die Frau bis dahin, wenn überhaupt, nur eingeschränkt teilnehmen konnte, gerät allerdings bereits früher in den Fokus weiblichen Interesses: Einzelne Beispiele hierfür sind neben Werdegang und Werk von Christine de Pizan, die als erste französische Frau von ihrer literarischen Tätigkeit leben konnte, sowie jenen der plumes dorées des 16. Jahrhunderts, ausschlaggebende literarische Gestalten wie etwa Flauberts Emma Bovary, deren erotisches Begehren sich gerade im Zeichen der Transgression und der Revolte durch Bücher abspielt, in deren Rahmen die Normativität stark hinterfragt wird.
Das Seminar soll anhand von literarischen Beispielen des Zeitraums 1400-1900 als Reflexions- und Diskussionsraum zur Geschichte der Frau als Leserin sowie zur Bedeutung des Lesens als kulturelle und soziale Praxis dienen (mit besonderer Fokussierung auf durch das Lesen von Frauen entwickelte Protestaktionen und -strategien).


Referat-/Hausarbeitsthemen können bereits in den Semesterferien vereinbart werden.

Die Lektüre von Flauberts Madame Bovary wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt.

Eine Bibliografie mit Sekundärliteratur wird zu Semesterbeginn auf DigiCampus hochgeladen.
Weitere Werke der Primärliteratur (in Form von Textauszügen) werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.