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Seminar: Konflikttheorie und Konfliktanalysen: Jemen-Konflikt - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Konflikttheorie und Konfliktanalysen: Jemen-Konflikt
Untertitel Interuniversitäres Ringseminar mit fünf anderen Universitäten (SOW-4401)
Veranstaltungsnummer 040302-0011
Semester SS 2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 20.04.2020 14:00 - 15:30
Art/Form Standortübergreifendes Ringseminar der Friedens- und Konfliktforschung
Teilnehmende Master-Studierende der Sozialwissenschaftlichen Konfliktforschung bzw. des MA "Sozialwissenschaften: Konflikte in Politik und Gesellschaft" und des MA "Umweltethik" mit Interesse am Austausch mit Studierenden der Friedens- und Konfliktforschung anderer Universitätsstandorte.
Voraussetzungen Grundkenntnisse in Konfliktanalyse und Konflikttheorie.
Lernorganisation Das Seminar wird gemeinsam von sechs deutschen Universitäten mit Schwerpunkten in der Friedens- und Konfliktforschung als standortübergreifendes Ringseminar organisiert. Die Sitzungen finden zum Teil als gemeinsame, interaktive Videokonferenzen statt, zu denen auch externe Expert*innen eingeladen werden. Die Arbeit im Seminar wird sowohl universitätsübergreifend als auch in standort-internen Arbeitsgruppen organisiert.
Leistungsnachweis Portfolio, bestehend aus:
- Exzerpten der Pflichtlektüre
- Evaluationsessay
- Konfliktanalyse
- Auseinandersetzung mit ausgewählter Theorieperspektive
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Weitere Unterrichtssprache(n) englisch
Literaturhinweise Bonacker, Thorsten (Hrsg.)(2008): Sozialwissenschaftliche Konflikttheorie. Eine Einführung, 4. Auflage, Wiesbaden: Springer.

Cheldelin, Sandra/Druckman, Daniel/Fast, Larissa (eds.)(2008): Conflict: From Analysis to Intervention, Second Edition, London: Continuum (insbesondere "Theory, Research, and Practice, S. 9-35).

Weller, Christoph (2014): Konfliktanalyse in der Konfliktforschung in: Andreas M. Bock / Ingo Henneberg (Hrsg.): Iran, die Bombe und das Streben nach Sicherheit. Strukturierte Konfliktanalysen, Baden-Baden: Nomos, S. 15-34.

Weller, Christoph (2017): Friedensforschung als reflexive Wissenschaft, in: Sicherheit und Frieden 35: 4, 174-178.
ECTS-Punkte 9 / 4

Räume und Zeiten

(Gebäude C, Raum 2157)
Dienstag: 14:00 - 15:30, wöchentlich (13x)
Keine Raumangabe
Montag, 20.04.2020 14:00 - 15:30

Kommentar/Beschreibung

Dieses methodisch und didaktisch sehr spezifische Seminar (interuniversitäres Ringseminar) beschäftigt sich inhaltlich mit der wissenschaftlichen Analyse von Konflikten und der Rolle von Konflikttheorien am Beispiel des Jemen-Konflikts. Anwendung findet dabei ein innovatives Lehr-Lern-Format, das auf der Kooperation von Lehrenden und Studierenden von sechs verschiedenen Universitäten basiert. Die Teilnehmer*innen lernen zuerst verschiedene Konfliktanalyse-Perspektiven kennen und fokussieren sich dann an jedem Standort auf eine bestimmte Analyseperspektive. Am Standort Augsburg beschäftigen wir uns mit einer dekolonialen Perspektive in der Konfliktanalyse.

Gemeinsam erarbeiten wir dekoloniale Perspektiven auf aktuelle Konfliktkonstellationen im Jemen und wenden damit den Blick sowohl in die Vergangenheit als auch in die Gegenwart, indem wir unter anderem untersuchen, wie koloniale Erfahrungen zum andauernden Konflikt beitragen und heutige (Macht-)Konstellationen konstituieren. Dekoloniale Perspektiven liefern außerdem einen Rahmen, in dem wir den Modellcharakter euronordamerikanischer Institutionen und Entwicklungen in Frage stellen und den Beitrag der Struktur und Logik des modernen/kolonialen kapitalistischen Weltsystems zum Konflikt im Jemen beleuchten. Darüber hinaus ermöglichen post- und dekoloniale Perspektiven die Berücksichtigung anhaltender imperialistischer Bestrebungen regionaler und internationaler Akteure und deren Beiträge zum Konflikt im Jemen.

Im Austausch mit den Lehrenden und Studierenden der anderen Standorte lernen alle Beteiligten dann zu reflektieren, wie die Wahl bestimmter Perspektiven die Analyse von Konflikten beeinflusst: welche Ursachen, Konfliktparteien, Dynamiken, Konfliktgegenstände, Institutionen der Konfliktbearbeitung und Möglichkeiten der Konflikttransformation kommen dabei jeweils in den Blick? Welche Analyseperspektiven der Friedens- und Konfliktforschung sowie verwandter Forschungsfelder stehen für die theoretische Fundierung solcher Konflikt-Analysen zur Verfügung?

Als empirisches Beispiel beschäftigen wir uns in diesem Seminar mit der Republik Jemen, aktuell ein Land im Konflikt. Nach wechselvoller Geschichte von Teilungen und Vereinigungen 1990 aus der Jemenitischen Arabischen Republik (Nordjemen) und der Demokratischen Volksrepublik Jemen (Südjemen) entstanden, ist das Land seitdem von einer sehr gewaltvollen Entwicklung geprägt. Wachsende innenpolitische Spannungen und gewaltsame Konfliktaustragung führten 2013 zum erneuten Ausbruch eines Bürgerkrieges, in welchem sich aktuell verschiedene staatliche und nicht-staatliche Akteure unter massiver internationaler Beteiligung gegenüberstehen. In Folge dieser seit Jahrzehnten häufig gewaltsam ausgetragenen Konflikte ist der Jemen aktuell eines der ärmsten Länder der Welt mit einer prekären Versorgungssituation für einen Großteil der Bevölkerung.

Das Seminar wird gemeinsam von sechs deutschen Universitäten mit Schwerpunkten in der Friedens- und Konfliktforschung als standortübergreifendes Ringseminar organisiert. Die Sitzungen finden zum Teil als gemeinsame, interaktive Videokonferenzen statt, zu denen auch externe Expert*innen eingeladen werden. Die Arbeit im Seminar wird sowohl universitätsübergreifend als auch in standort-internen Arbeitsgruppen organisiert.
Die beteiligten sechs Standorte sind:
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Eberhard-Karls-Universität Tübingen
- Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
- Philipps-Universität Marburg
- Universität Augsburg
- Universität Hamburg

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Die endgültige Aufnahme in die Veranstaltung erfolgt in der ersten Sitzung am MONTAG, 20. April