Proseminar: PS/Ü: "Das ist nicht das Ende der Geschichte." - Nationalsozialistische Zwangsarbeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur - Details

Proseminar: PS/Ü: "Das ist nicht das Ende der Geschichte." - Nationalsozialistische Zwangsarbeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar: PS/Ü: "Das ist nicht das Ende der Geschichte." - Nationalsozialistische Zwangsarbeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Untertitel Dozentin: Sabine Romer
Semester WS 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 36
erwartete Teilnehmendenanzahl 35
Heimat-Einrichtung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Lehrstuhl)
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre
Vorbesprechung Freitag, 08.11.2024 14:00 - 17:00
Nächster Termin Freitag, 08.11.2024 14:00 - 17:00, Ort: (D-2003)
Art/Form Blockseminar
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

(D-2003)
Freitag, 08.11.2024 14:00 - 17:00
(D-1006)
Montag, 10.02.2025 - Donnerstag, 13.02.2025 10:00 - 16:15

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Eva Menasses 2021 erschienener, preisgekrönter Roman „Dunkelblum“ endet mit einem schalen Satz: „Das ist nicht das Ende der Geschichte“. Diese Formulierung scheint bereits die gesamte Geschichte der nationalsozialistischen Zwangsarbeit zu enthalten: Ihr historischer Rahmen als allgegenwärtiges, alltägliches und von jedem*jeder einsehbares NS-Verbrechen, dem nach Kriegsende einsetzenden und Jahrzehnte währenden Verschweigen und Tabuisieren des Geschehenen von weiten Teilen der Nachkriegsgesellschaft, der Wirtschaft und Politik, dem teils bis heute anhaltenden traumatischen, selbstschützenden Schweigen der ehemaligen Zwangsarbeiter*innen selbst sowie letztlich dem Nachhall der NS-Zwangsarbeit, der seine Bahnen bis in unsere Gegenwart zieht.
Im Blockseminar wollen wir zum einen gemeinsam die nationalsozialistische Zwangsarbeit beleuchten, die zwar als eines der größten, wie auch als omnipräsentes und von der Öffentlichkeit gut einsehbares Verbrechen der Nationalsozialisten gewertet werden kann, aber beispielsweise im Geschichtsunterricht an Schulen oder auch im Stadt- und Landschaftsbild oftmals vernachlässigt oder ganz vergessen wird. Zum anderen wollen wir gemeinsam an ausgewählten Werken der Gegenwartsliteratur, aber auch an Graphic Novels, Filmen und etwa einem Audio-Walk den literarischen, erinnerungskulturellen Umgang mit dem Verbrechen freilegen und untersuchen: Wer erzählt, wer „hört“ zu? Wie wird vom Verbrechen erzählt, wie vom Schweigen? Warum wird jetzt erst erzählt? Und welche Funktionen kann Literatur hier im erinnerungskulturellen Kontext einnehmen?
Mit Blick auf Augsburg wollen wir im Rahmen des Seminars zudem die Halle 116, ein ehemaliges Außenlager des KZ-Dachaus und heutiger Erinnerungs- und Lernort in Pfersee besuchen. In überregionaler Sicht, insbesondere in literarischer Umfassung, soll sich außerdem dem österreichischen Ort Rechnitz nahe der ungarischen Grenze gewidmet werden, wo in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges ein Massaker an mindestens 180 jüdischen Zwangsarbeiter*innen stattgefunden hatte.
Als Prüfungsleistung soll einerseits eine Sitzungsmoderation (gerne auch in Kleingruppen) übernommen werden sowie andererseits eine Seminararbeit mit Seminarbezug verfasst werden. In einer konstituierenden Sitzung am Freitag, 8. November 2024 (14 bis 17 Uhr), werden die Themen vergeben, formale Punkte zur Moderation und Seminararbeit abgesteckt und erste Inhalte besprochen – ebenso wird hier die Kurseintragung erfolgen. Das Blockseminar findet in der ersten vorlesungsfreien Woche, von Montag, 10. Februar 2025, bis Donnerstag, 13. Februar 2025, statt.

Triggerwarnung: In diesem Seminar werden NS-Kriegsverbrechen, darunter auch Schilderungen von körperlicher und verbaler Gewalt zur Sprache kommen.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Allgemeine Anmeldephase WS 24/25".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 02.09.2024, 00:00 bis 07.10.2024, 23:59.