Im 19ten Jahrhundert trennen Droysen und Dilthey das Verstehen vom Erklären, um die Geschichte und die Geisteswissenschaften von den Naturwissenschaften methodologisch abzugrenzen. Daraus entwickelt sich die sogenannte Erklären-Verstehen-Kontroverse. In den 40er Jahren des 20ten Jahrhunderts bieten Hempel und Oppenheim ein Modell der Kausalerklärung, das als universell gültig hingestellt wird. Dieser Anspruch wird in den 50er Jahren aufgrund des Aufbaus der analytischen Handlungstheorie, zu dem Arbeiten einiger Schüler Wittgensteins erheblich beitragen, in Frage gestellt. Aufgrund der Problematik, die der Hempelsche Erklärungsbegriff erzeugt, etabliert sich schließlich in den 70ern und 80ern ein neues wissenschaftstheoretisches Paradigma der Erklärung, das das Verstehen als zentrales Moment des Erklärens auffasst. Im Seminar werden Texte, die dieses Paradigma vorstellen, und einige weitere Texte, die seine Entwicklung begründen, diskutiert.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Erklären und Verstehen in der Wissenschaft".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 01.12.2019, 00:00 bis 22.04.2020, 23:59.