Seminar: Von der Nische in den Mainstream - Die Geschichte der "Historischen Aufführungspraxis" im 20. und 21. Jahrhundert (Performance Studies 1) - Details

Seminar: Von der Nische in den Mainstream - Die Geschichte der "Historischen Aufführungspraxis" im 20. und 21. Jahrhundert (Performance Studies 1) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Von der Nische in den Mainstream - Die Geschichte der "Historischen Aufführungspraxis" im 20. und 21. Jahrhundert (Performance Studies 1)
Veranstaltungsnummer 041302 3416
Semester WS 2023/24
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 29
Heimat-Einrichtung Musikwissenschaft (Professur)
beteiligte Einrichtungen Musiktheorie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 16.10.2023 10:00 - 11:30
Teilnehmende BMUS Grundlagen MUS-6211
BMus LMZ-1214
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Einführende Literatur:

Kai Köpp und Thomas Seedorf (Hrsg.), Musik aufführen: Quellen - Fragen – Forschungsperspektiven (= Kompendien Musik 12), Lilienthal 2020.

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Montag: 10:00 - 11:30, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Bitte wählen Sie eine der Veranstaltungen: Performance Studies I ODER II.

Hier Performance Studies I:

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts stieg in vielen Ländern Europas das Interesse an Alter Musik. Insbesondere die Barockmusik rückte in den Fokus nicht nur von Musiker*innen, sondern auch von Teilen des Konzertpublikums. Komponisten wie Carl Orff oder Igor Stravinsky setzten sich intensiv mit Werken aus dem 17. und 18. Jahrhundert auseinander. Es ging ihnen dabei aber weniger um eine Rekonstruktion des Originalklangs, sondern um eine künstlerische Interaktion mit dem musikalischen Material. Werke des Mittelalters, der Renaissance oder des Barocks wurden selbstverständlich mit modernem Instrumentarium (mitunter von großen Symphonieorchestern) gespielt, oft neu orchestriert und in eine vollkommen neue Klanggestalt gebracht.
Die sogenannte historische Aufführungspraxis oder historisch informierte Aufführungspraxis führte dagegen lange ein Nischendasein. Ihre Omnipräsenz im heutigen Konzertalltag ist ein Phänomen der letzten Jahrzehnte. Noch in den 1980er Jahren mussten sich Musiker*innen, die Musik auf historischem Instrumentarium interpretierten und so versuchten, sich ihrer Originalgestalt zu nähern, scharfe Kritik vieler Kolleg*innen und der Fachpresse gefallen lassen. Heute scheint die historische Aufführungspraxis dagegen im Mainstream angekommen zu sein. Die Referenzaufnahmen von Werken, die vor 1800 komponiert wurden, stammen heute meist von Ensembles, die mit Spezialist*innen besetzt sind. Spezialisierte Dirigent*innen wie John Elliot Gardiner füllen heute genauso die Konzertsäle, wie ihre Kolleg*innen, die eine traditionelle musikalischen Sozialisation erfahren haben.
Diese Lehrveranstaltung zeichnet den Weg der historischen Aufführungspraxis aus der Nische in den Mainstream nach. Sie beleuchtet dabei Konzepte und Diskurse rund um das Streben nach einem Originalklang bei der Interpretation musikalischer Werke der Vergangenheit.
Durch die Lektüre von Primärquellen (z. B. Konzertkritiken oder CD-Booklets) und von Sekundärliteratur nähern wir uns unter anderem folgenden Fragen an: Was sind die Möglichkeiten und Grenzen der historischen Aufführungspraxis? Ist ein echter Originalklang überhaupt möglich und/oder wünschenswert? Welche Rolle spielen Musikausbildungsstätten bei der Etablierung verschiedener Interpretationsrichtungen?

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Sommersemester 2024".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 04.09.2023, 00:00 bis 09.10.2023, 23:59.