Im Zuge der aktuellen Diskussion über das menschliche Glück und über die dafür notwendigen emotionalen, kognitiven und sozialen Bedingungen hat die aristotelische Ethik in jüngster Zeit eine neue inner- und außerfachliche Aufmerksamkeit erfahren. Neueste Übersetzungen und Kommentare zeigen, dass sich das Interesse an dem vergleichsweise knapp gefassten Werk weit über die herkömmlichen historisch- philologischen Textinterpretationen hinaus verstärkt auf eine vertiefte systematische Erschließung der aristotelischen Ethik konzentrieren. Ausgehend von dem schlichten Befund, dass jedes Handeln ein für gut gehaltenes Ziel verfolgt, entwickelt Aristoteles die handlungs-, urteils- und normtheoretischen Grundlagen einer allgemeinen Ethik, die seither zum Grundbestand jeder praktischen Philosophie gehören. Die Vorlesung folgt weitgehend der Nikomachischen Ethik, bezieht aber auch einschlägige Lehrstücke, die Aristoteles in anderen Werken entwickelt hat, in die Darstellungen ein.
Literaturhinweis: Dorothea Frede: Aristoteles, Nikomachische Ethik (Text und Kommentar), Berlin/Bosten 2020.
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