Grundkurs: Theorie/Sozialstruktur/Gegenwartsdiagnosen B: Extraktivismus: Rohstoffausbeutung in Lateinamerika - Details

Grundkurs: Theorie/Sozialstruktur/Gegenwartsdiagnosen B: Extraktivismus: Rohstoffausbeutung in Lateinamerika - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Grundkurs: Theorie/Sozialstruktur/Gegenwartsdiagnosen B: Extraktivismus: Rohstoffausbeutung in Lateinamerika
Veranstaltungsnummer SOW-0003 SOW-0036
Semester SS 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 28
maximale Teilnehmendenanzahl 28
Heimat-Einrichtung Lehrstuhl für Umweltsoziologie mit Schwerpunkt Sozial-Ökologische Transformation, Resilienzdesign und Klima
Veranstaltungstyp Grundkurs in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 16.04.2024 10:00 - 11:30, Ort: (Geb. N 2013 Institut für Informatik)
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

(Geb. N 2013 Institut für Informatik)
Dienstag: 10:00 - 11:30, wöchentlich (13x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Extraktivismus, verstanden als vorwiegend für den Export bestimmte Rohstoffausbeutung im großen Maßstab, stellt seit der Kolonisierung Lateinamerikas das Fundament der meisten Ökonomien der Region dar. Allerdings beinhaltet das Konzept viel mehr als nur die Beschreibung der historischen Kontinuität der massiven Naturausbeutung, es verweist gleichzeitig auf globale Abhängigkeiten und Ungleichheiten sowie die dahinterstehenden Machtverhältnisse und verortet sich in unterschiedlichen entwicklungs- und staatstheoretischen Überlegungen. Somit ist der Begriff des Extraktivismus genauso Teil der kritischen Entwicklungsforschung wie der Politischen Ökologie und weist dabei wichtige Anknüpfungspunkte zu dekolonialen Theorien sowie Dependenz- und Weltsystemtheorien auf.
Anfang des 21. Jahrhunderts führte die steigende Nachfrage nach Primärgütern zu einem sogenannten Rohstoffboom, der einen Anstieg der Rohstoffpreise und einen fundamentalen Einfluss auf die Wirtschaften vieler lateinamerikanischer Länder nahm, da sie daraufhin ihre Rohstoffexporte steigerten. Diese Reprimarisierung ging mit einem Aufstieg einer Reihe linker und sozialdemokratischer Regierungen einher, die mit den Einnahmen aus den Rohstoffexporten ihre Sozialpolitik finanzierten. Dies entfachte eine Debatte um den sogenannten Neoextraktivismus, das heißt um die Frage des Extraktivismus als „Entwicklungsstrategie". In diesem Seminar werden wir uns somit mit den Diskussionen rund um die Orientierung lateinamerikanischer Länder auf Rohstoffexporte befassen, uns dabei auf die Anfang der 2000er entfachte Debatte um den (Neo-)Extraktivismus konzentrieren und die wesentlichen sozial-ökologischen Implikationen der unterschiedlichen extraktiven Sektoren beleuchten. Schließlich soll damit Extraktivismus auch als „andere Seite der Medaille“ der derzeitigen Energie- und Mobilitätswende in den Ländern des Globalen Nordens aufgezeigt und die durch sie entstehenden neuen Formen, Widerstände und Kämpfe sowie die möglichen Alternativen anhand von konkreten Fallbeispielen verdeutlicht werden.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Grundkurs Soziologie SoSe 24".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 10.04.2024 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 04.03.2024, 01:00 bis 08.04.2024, 23:00.
Veranstaltungszuordnung: